Egal, wie alt oder fit man ist: Irgendwann müssen wir doch alle mal ärztlich untersucht werden. Aber das scheint gar nicht so einfach zu sein, denn Termine sind rar. Aber stimmt das wirklich? Beim Arzttermin geht es längst nicht mehr darum, wie er für uns zeitlich in den Tagesablauf passt, sondern eher darum, überhaupt einen zu bekommen. Viele Praxen bieten die Terminbuchung nur noch online an und sind telefonisch schlecht bis gar nicht zu erreichen. Aber was, wenn es online keine verfügbaren Termine gibt und niemand deinen Anruf beantwortet?
Online kein Termin verfügbar und telefonisch niemand erreichbar
Diese Situation ist sicher vielen von uns bekannt: Steht ein Routine-Check an, ist es vielleicht nicht so schlimm, wenn erst in drei Monaten ein Termin frei ist. Doch wenn wir akute Beschwerden haben und dringend einen Arzttermin brauchen, wird die Lage knifflig. Einerseits ist die Online-Buchung von Terminen in der Arztpraxis eine feine Sache und soll die Organisation für Praxen und Patient:innen erleichtern.
Aber wenn bei Doctolib & Co. kein Termin in Sicht und telefonisch kein Durchkommen ist, bleibt uns nur eine Lösung: Zur Praxis fahren und mit langer Wartezeit darauf hoffen, noch dranzukommen. Es kann aber auch passieren, dass du dann wieder nach Hause geschickt wirst, weil die Praxis keine Kapazitäten hat. Und nun?
Eigentlich regelt das „Arzttermin-Gesetz“ die Versorgung
Dem Bundesgesundheitsministerium ist dieses Problem bekannt und so ist bereits am 11. Mai 2019 das „Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG)“ in Kraft getreten. Dieses soll für eine bessere Versorgung und schnellere Termine sorgen. Das Stichwort heißt „Terminservicestellen“. Neben vielen anderen Faktoren regelt das TSVG, dass Kassenärzt:innen Arzttermine für diese Servicestellen zur Verfügung stellen müssen. Seit 2016 gibt es bereits einen Terminvermittlungsservice, der unter der Nummer 116 117, per App oder unter 116117.de erreichbar ist, erklärt die Kassenärztliche Vereinigung gegenüber dem RBB bereits im Mai 2023.
Arzttermin-Problem mit Hotline gelöst?
Es existiert also eine Anlaufstelle, der freie Arzttermine zur Verfügung stehen. Aber warum gibt es dann immer noch so viele Menschen, die keinen Termin bekommen? Die Ärzt:innen sehen einen Grund dafür in der Nicht-Einhaltung von vereinbarten Terminen: Patient:innen, die einen Termin ergattern und dann nicht erscheinen, sollen zukünftig zur Kasse gebeten werden, damit diese keine Arzttermine mehr blockieren und rechtzeitig absagen, fordern Kassenärzt:innen jetzt.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass der Weg über die 116 117 nicht bekannt genug ist. Doch auch die lange Wartezeit am Telefon sei oft ein Hindernis, so die Kassenärztliche Vereinigung. Im Schnitt warten die Patient:innen nämlich 8,5 Minuten auf eine:n Ansprechpartner:in, in einigen Fällen sogar bis zu einer Stunde, wie auch der RBB berichtete. Zwischen 6 und 8 Uhr und zwischen 19 und 21 Uhr soll die Wartezeit angeblich am kürzesten sein.
Mit Durchhaltevermögen zum Arzttermin
Trotz langer Wartezeit am Telefon ist der Terminvermittlungsservice per 116 117 erfolgversprechender als der Anrufversuch in der Praxis selbst. Denn die Termine werden extra für die Vermittlungsstelle freigehalten und auch durch die Arztpraxis selbst nicht vergeben. Mit dieser Information im Hinterkopf lässt es sich vielleicht doch etwas länger in der Warteschleife aushalten.
Tipp zur Onlinebuchung: Bei Doctolib kannst du dich auch auf Wartelisten setzen lassen und bekommst dann eine Mail, wenn beispielsweise jemand einen Termin abgesagt hat. Du musst zwar schnell sein, aber die Möglichkeit, auf diese Weise noch einen kurzfristigeren Arzttermin zu bekommen, besteht.
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