Du sitzt in der überfüllten U-Bahn, neben dir schnarcht jemand leise, gegenüber futtert sich ein anderer genüsslich durch eine Tüte Chip und irgendwo dröhnt Helene Fischer aus einem viel zu lauten Handy. Zugegeben: Das klingt nicht gerade nach dem Ort für innere Ruhe. Aber genau solche Momente sind die beste Übungsfläche für einen gelasseneren Geist. Meditation musst nicht unbedingt im Ashram oder bei Kerzenschein praktiziert werden – du kannst mitten im Großstadttrubel deinen Zen finden.
Die U-Bahn ist ein Ort, an dem du dich ohnehin nicht wegbewegen kannst. Warum also nicht mal die Zeit nutzen, um den Kopf frei zu bekommen, statt TikTok zu scrollen oder gedanklich mit deinem Chef zu streiten? Meditation in der U-Bahn ist wie ein kleiner rebellischer Akt gegen die Alltagshektik – und ganz ehrlich: Wer wünscht sich nicht ein bisschen mehr Gelassenheit auf dem Weg zur Arbeit?
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Meditation in der U-Bahn:
Chaos, Menschen, schlechte Laune: Willkommen im perfekten Meditationslabor
Wer denkt, dass Meditation nur in einem ruhigen Umfeld praktiziert werden kann, der täuscht sich gewaltig. Der Lärm, das Gedränge und das nervige Gerumpel der U-Bahn sind genau das, was dich mental wachsen lässt. Wenn du lernst, in diesem Umfeld ruhig und bei dir zu bleiben, schaffst du es überall. Die U-Bahn wird so zu deinem ganz persönlichen Achtsamkeitstraining – härter als jedes Retreat auf Bali.
Und mal ehrlich: Wann hast du das letzte Mal bewusst geatmet, ohne nebenbei noch deine E-Mails zu checken? Eben. Die U-Bahn schenkt dir einen unfreiwilligen Moment des Stillstands. Nutze ihn! Statt dich über Verspätungen aufzuregen oder innerlich zu fluchen, dass jemand mal wieder keinen Deoroller kennt, geh in die Beobachterrolle. Alles ist da, um dich zu triggern – und genau deshalb ist es der perfekte Ort, dich zu üben.

Mini-Meditation zum Mitnehmen: So geht’s in 5 Minuten
Keine Sorge, du musst in der U-Bahn keine halbe Stunde mit geschlossenen Augen vor dich hin schweben oder lautstark irgendwelche Mantras aufsagen. Fünf Minuten der bewussten Atmung reichen völlig aus oder eben fünf Stationen. Ich zeige dir, wie du deinen inneren Frieden zwischen zwei Stationen findest:
U-Bahn-Meditation in 5 Schritten
- Setz dich bequem hin (oder steh stabil, falls kein Platz frei ist).
Füße flach auf dem Boden, Schultern locker, Hände auf den Oberschenkeln – ganz entspannt. - Schließ die Augen (oder lass sie halb geöffnet, wenn du dich damit wohler fühlst).
Lass deinen Blick weich werden, als würdest du einfach ins Nichts starren. - Atme tief ein und aus.
Spür, wie dein Atem durch die Nase kommt und geht. Versuch nicht, etwas zu verändern – beobachte einfach. - Lenk deine Aufmerksamkeit auf den Moment.
Was spürst du im Körper? Was hörst du? Was riechst du? Nimm alles wahr – ohne zu urteilen. - Lass Gedanken kommen und gehen.
Wenn dein Kopf abschweift (was er garantiert tut), lächle innerlich und kehr sanft zum Atem zurück.
Noch leichter geht’s mit geführten Meditationen. Apps wie Headspace, Calm oder Insight Timer bieten kurze Sessions speziell für unterwegs. Oder du probierst mal diese Spotify-Meditationen aus:
Bonus: 3 geheime U-Bahn-Meditationstricks, die nur du kennst
- Meditieren im Stehen: Wenn alle Sitze belegt sind, keine Panik. Du kannst auch im Stehen meditieren. Stell dich einfach breitbeinig hin, spanne leicht deinen Core an (yes, auch dein Bauch freut sich), und versuche, ruhig zu atmen, während du jede Ruckelei als Training für dein Gleichgewicht nimmst. Gratis Fitnessstudio mit Zen-Faktor!
- Achtsames Warten am Bahnsteig: Ja, auch das zählt. Statt aufs Handy zu starren, beobachte bewusst deine Umgebung: Was hörst du, riechst du, fühlst du? Plötzlich wird sogar das Piepen der ankommenden Bahn zu einem Signal für mehr Präsenz. Bonuspunkte, wenn du es schaffst, in der vollen Station gelassen zu bleiben, während jemand dir fast auf die Zehen tritt.
- Der freundliche Blick: Klingt kitschig, wirkt aber Wunder. Schau dir kurz die Menschen um dich herum an (nicht starren!), und stell dir vor, du würdest ihnen still innerlich wünschen: „Mögest du glücklich sein.“ Du wirst überrascht sein, wie schnell sich dein eigener Stresslevel senkt. Und vielleicht zauberst du damit sogar einem anderen Fahrgast ein Lächeln ins Gesicht.
Wenn du in der U-Bahn meditieren kannst, brauchst du kein Schweigekloster
Meditation im Alltag bedeutet nicht, dass du jeden Morgen eine Stunde auf einem Kissen sitzen musst. Es heißt, mitten im Trubel innezuhalten – auch (und gerade!) wenn’s nervt. Und wenn du das in der U-Bahn hinbekommst, wirst du merken, wie sich auch der Rest deines Tages verändert. Plötzlich bringt dich das Warten an der Supermarktkasse nicht mehr aus der Ruhe. Und der Kollege, der wieder den letzten Kaffee genommen hat, ohne neuen zu kochen? Gähn – alles easy.
Also: Setz dich in die nächste Bahn, schließ die Augen, atme – und sei die Zen-Königin der U-Bahn.

Unsere Autorin Michelle ist ausgebildete Hatha- und Yin-Yogalehrerin und damit Expertin für Asana, Pranayama und Meditation. Dieses Wissen gibt sie nicht nur in ihren wöchentlichen Kursen, sondern auch auf wmn.de weiter.