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Morgenseiten nach Julia Cameron: So leicht schreibst du deinen Kopf frei

Morgens direkt nach dem Aufwachen Stift und Papier in die Hand nehmen und drei Seiten schreiben? Darum ist diese Form des Journalings besonders wirksam.

Frau Bett Journaling Morgenseiten
© jackscoldsweat via Canva.com

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Heute möchte ich dir eine meiner liebsten Journaling-Techniken vorstellen, die mich seit etwa drei Jahren begleitet. Auch wenn ich sie selbst nicht konsequent, sondern eher sporadisch anwende, bin ich von ihrer Wirkung vollkommen überzeugt. Es geht um das Schreiben von Morgenseiten, eine Methode, die Julia Cameron in ihrem Buch “Der Weg des Künstlers” vorstellt. Lass dich von dem Buchtitel nicht beirren – das morgendliche Schreiben kann viel mehr als unserer Kreativität auf die Sprünge helfen. So funktioniert die “Gehirnentleerung”!

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Credit: tanya lopez photography

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.

Morgenseiten – es geht nicht ums Schreiben

Die wichtigste Information, die ich dir zum Schreiben von Morgenseiten mitgeben möchte, ist, dass es dabei gar nicht ums Schreiben geht. Natürlich nehmen wir dafür einen Stift in die Hand und bringen Worte zu Papier – das ist aber schon alles. Die Autorin Julia Cameron bezeichnet die Technik auch gerne als schreibende Meditation oder “Gehirnentleerung”.

Genau darum geht es: Das morgendliche Schreiben soll all die störenden Gedanken, die wir beim Aufwachen mit in den Tag tragen würden, an ihren Platz verweisen, damit die Bahn frei ist für unsere Kreativität oder andere Dinge, mit denen wir uns wirklich befassen wollen. Man könnte auch sagen, die Morgenseiten sind der Mülleimer für unseren Seelenballast.

Schicke Zweifel und Negativität in die Wüste

Während manche von uns gerne mit einer Meditation, Yoga oder einem Workout in den Tag starten, tun andere das mit einem verbalen Morgenspaziergang. Bewegung hilft immer, wenn wir den Kopf frei bekommen wollen, oder? Und nun stell dir vor, dass dein Stift mit deinen Gedanken spazieren geht.

Wie oft kannst du dich nicht richtig konzentrieren oder auf eine Sache fokussieren, weil immer wieder andere Dinge dazwischenfunken? Das können Zweifel sein, negative Glaubenssätze, die im Kopf umherschwirren, aber auch banale Dinge, wie dein Wäscheberg und zack – die Kreativität und der Fokus sind dahin. Das passiert dir nicht mehr oder zumindest viel weniger, wenn du deine Morgenseiten geschrieben hast. Wie sie funktionieren, zeige ich dir hier:

Einfache Anleitung fürs Schreiben der Morgenseiten

Die Morgenseiten sind also eine tägliche Schreibpraxis, die dir hilft, den Kopf zu klären, kreative Blockaden zu lösen und mehr Klarheit über deine Gedanken und Gefühle zu gewinnen. Sie bestehen aus drei handgeschriebenen DIN-A4-Seiten mit einem freien Schreibfluss – ohne Bewertung oder Zensur.

Dein Journal: Schnapp dir drei lose Blätter oder lege dir ein Ringbuch zu – wichtig: Verwende kein schönes Notizbuch für deine Morgenseiten. Es ist kein Ort, den wir hübsch dekorieren, sondern die Müllhalde für alles, was wir loswerden wollen.

Der Zeitpunkt: Schreibe direkt nach dem Aufwachen, noch bevor du den ersten Kaffee trinkst oder zum Handy greifst – das sagt Julia Cameron. Ich selbst gehe das etwas lockerer an und schreibe auch ab und an mal “Mittagsseiten”.

Wie? Schreibe deine Morgenseiten unbedingt handschriftlich und fülle immer drei volle A4-Seiten. Setze den Stift nicht ab und denke nicht lange darüber nach, was du schreibst. Achte nicht auf Rechtschreibung, Grammatik oder eine schöne Schrift – das soll ohnehin niemand mehr lesen, auch nicht du. Wenn du ins Stocken gerätst, schreibe einfach “Ich weiß nicht, was ich schreiben soll”, bis die Gedanken weiterfließen.

Es gibt kein Richtig oder Falsch: Korrigiere nichts und streiche nichts durch. Alles hat hier seinen Platz: Negative Gedanken, Sorgen, Banalitäten, Träume, Listen, Ideen – lass raus, was du sonst nicht aussprichst. Sieh deine Morgenseiten nicht als Text, sondern eher als Werkzeug. Versuche nicht, sie gut zu schreiben, sondern erlaube dir, auch mal etwas richtig Hässliches zu produzieren.

Wenn die drei Seiten voll sind, leg den Stift weg, klapp das Ringbuch zu oder stecke die losen Blätter in einen Umschlag: Hauptsache weg damit.

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Darum funktioniert die Methode

Die Morgenseiten sind viel mehr als nur Tagebuch schreiben. Wenn wir uns wirklich darauf einlassen, entlarven wir unseren inneren Kritiker und können unsere Zweifel und negative Gedanken in die Ecke stellen, wo ihnen niemand mehr zuhört. Als ich damit anfing, fiel es mir schwer, drei Seiten zu füllen und meine Gedanken ungeschönt aufzuschreiben. Oft fällt uns nach einer Seite nichts mehr ein und wir denken, dass es nichts mehr zu sagen gibt.

Schaffen wir es aber, über diesen Punkt hinauszuschreiben, befördern wir das wirklich Tiefsitzende zutage. Und da müssen wir auch dran, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Die Morgenseiten nach Julia Cameron erfordern also einiges an Mut – belohnen uns aber auch, wenn wir durchhalten.

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