Veröffentlicht inMindfulness

Ankereffekt: Darum gibst du zu viel Geld aus – ohne es zu merken

Du willst eigentlich kein Geld ausgeben – und plötzlich fühlt sich ein 70-Euro-Pulli wie ein Schnäppchen an. Komisch, oder?

Ankereffekt Achtsamkeit
© katyasmailey via Canva.com

8 Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag

Dein Gehirn liebt Abkürzungen – vor allem, wenn es schnell gehen muss. Und genau das machen sich Werbung, Sales und Co. zunutze: Sie setzen dir einen „Anker“ – also eine Zahl oder Info, an der du dich bei deiner Entscheidung orientierst, ohne es wirklich zu merken. Der Effekt? Du gibst oft mehr aus, als du eigentlich willst. Klingt wild? Ist es auch. Hier erfährst du mehr über den Ankereffekt.

Lies auch: Achtsamkeit die nichts kostet: Die 7 schönsten Selfcare-Momente

Was ist der Ankereffekt und wie funktioniert er?

Der Ankereffekt ist ein psychologisches Phänomen. Sobald dir eine Zahl ins Auge springt – egal, ob sie sinnvoll ist oder nicht – beeinflusst sie deine Einschätzung. Beispiel: Du siehst zuerst eine Tasche für 249 €, dann eine für 129 €. Plötzlich wirkt die Zweite super günstig, obwohl 129 € vielleicht immer noch über deinem Budget liegen.

Unser Gehirn vergleicht automatisch mit dem ersten Wert – dem „Anker“. Selbst wenn dieser völlig zufällig ist, hat er schon seine Spuren hinterlassen. Crazy, oder?

Hier tappst du im Alltag gerne in die Anker-Falle

Besonders tückisch ist der Ankereffekt beim Shoppen. Werbeaktionen wie „Statt 199 € – jetzt nur 99 €“ sind ein Paradebeispiel: Der ursprüngliche Preis wirkt wie ein Anker, der den neuen Preis attraktiv erscheinen lässt – selbst wenn der ursprüngliche Preis übertrieben oder frei erfunden war. Auch in Restaurants oder Online-Shops wird mit Ankern gearbeitet. Oft sind besonders teure Produkte ganz bewusst an erster Stelle platziert, um alle anderen günstiger wirken zu lassen. Ein 14-Euro-Burger klingt plötzlich fair, wenn er direkt neben dem 22-Euro-Gourmet-Ding steht.

Auch Bewertungen, Rankings und „Top 10“-Listen können Anker setzen. Wenn alle sagen, etwas sei „ein Muss“ oder „der beste Deal“, beeinflusst das deine Wahrnehmung – ganz subtil, aber wirkungsvoll. Und bevor du es merkst, hast du dich entschieden. Nicht unbedingt, weil du’s brauchst, sondern weil der Anker stark war.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

So kannst du mit dem Ankereffekt umgehen

So ganz sicher sind wir vor diesen Tricks vermutlich nie. Aber wenn wir sie uns bewusst machen und achtsam mit unserem eigenen Verhalten sind, können wir die Fallen, in die wir tappen, zumindest minimieren. Also, wenn du das nächste Mal auf Shoppingtour gehst, erinnere dich vorher an diese 3 Tipps:

Check dich selbst: Frag dich: Würde ich das auch kaufen, wenn ich den Vergleichspreis nie gesehen hätte?

Setz dir ein Budget – vorher. Klingt basic, ist aber der beste Schutz.

Denk nach: Du darfst Preise hinterfragen – sogar beim Lieblingslabel.

Fazit: Unser Gehirn trickst uns ganz schön aus

Der Ankereffekt zeigt, wie leicht wir uns beeinflussen lassen – sogar von Zahlen, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen. Aber mit ein bisschen Awareness und einem inneren Money-Check kannst du dir die Kontrolle zurückholen. Und das fühlt sich besser an als jeder Blitz-Sale. Versprochen! Sei achtsam, kaufe bewusst und lass dir ruhig mal Zeit mit deinen Entscheidungen.

Foto: tanya lopez photography

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.