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Orgasmusstörung – Was tun, wenn der Orgasmus ausbleibt?

Eine Orgasmusstörung frustriert & belastet die Psyche. Wieso bleiben weibliche Orgasmen so oft aus & wie holst du dir deine Höhepunkte zurück?

Frau Bett
Mit diesem Prinzip gewinnst du 3 Stunden am Tag dazu. Erfahre hier, wie das funktioniert.

Bleibt beim Sex oder der Selbstbefriedigung der Orgasmus aus, kann das frustrierend sein, vor allem, wenn die Erregung bis ins Unermessliche reicht und dennoch kein Finale Grande in Sicht ist. Klar, kann (Solo-)Sex auch ohne einen Orgasmus erfüllend sein. Bleibt deine Lust allerdings anhaltend aus, kann es nicht schaden, deine Libido zu hinterfragen. Vielleicht rauben Libidokiller dir deine Lust, vielleicht ist aber auch eine Orgasmusstörung die Ursache.

Orgasmusstörungen & der Orgasm Gap

Laut einer Umfrage des Fachmagazins „Archives of Sexual Behavior“ haben nur 65 % der heterosexuellen Frauen einen Orgasmus beim Sex mit ihrem Partner. Bei homosexuellen Frauen liegt die Zahl immerhin bei 86 %. „What the fuck“ tönt es da in unseren Köpfen. Dabei gibt es doch so viele Arten, einen Orgasmus zu bekommen: Egal, ob klitoral, vaginal, blended (eine Mischung der ersten beiden), squirted, anal, mental oder sogar beim Sport mit dem Coregasm … Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und doch hält sich dieser Orgasm-Gap hartnäckig.

Frau auf Bett
Ein ausbleibender Orgasmus kann viele Ursachen haben. Die meisten können eliminiert werden.

Frustrationsquelle Orgasmus

Die Orgasmusstörung ist die zweithäufigste Sexualstörung und bezeichnet das Ausbleiben oder die Verzögerung des sexuellen Höhepunkts aka Orgasmus, selbst dann, wenn die Stimulation ausreicht und du emotional wie auch sexuell erregt bist. Damit unterscheidet sich eine Orgasmusstörung von einer Errungsstörung, bei der es dir schlicht an Erregung mangeln würde. Es wird zwischen der primären und sekundären Anorgasmie unterschieden.

Primär: Bei einer primären Orgasmusstörung wurde noch nie ein Orgasmus erlebt.

Sekundär: Bei der sekundären Orgasmusstörung wurde bereits ein Orgasmus erlebt, bleibt jedoch situativ bedingt aus. 

Als Störung wird das Ausbleiben des Orgasmus erst dann begrifflich gefasst, wenn das Ausbleiben des Orgasmus dich stark belastet oder gar eine Abneigung gegenüber deiner Sexualität einsetzt. Weitere Folgen können ein gemindertes Selbstwertgefühl und ein gesteigertes Schamgefühl sein, welches deine Psyche und die Intimität deiner Beziehung belasten.

Orgasmus, wo bist du?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, warum sich dir das beflügelnde Gefühl eines Orgasmus noch nicht offenbart hat. Häufig kombinieren sich einzelnen Probleme und liegen der Orgasmusstörung zugrunde:

Pärchen auf Bett
Vielleicht bedarf es nur etwas Aufklärung, damit du deinen ersten oder nächsten Höhepunkt erlebst?

Problemzone Partnerschaft

Dein Sexualpartner bringt’s nicht: Dein Partner kommt viel zu früh und vernachlässigt es, dich im Anschluss anderweitig zu beglücken? Das Vorspiel bestand aus einem Streichler am Oberarm? Dein Partner kennt den Unterschied zwischen deinen äußeren und inneren Schamlippen nicht? Das Problem liegt nicht bei dir, auch wenn du dieses Nichtwissen natürlich aus der Welt schaffen solltest.

Schlechte Kommunikation: Womit wir zu Problem zwei kommen. Hast du es versäumt, deinen Partner über deine Wünsche und Bedürfnisse aufzuklären? Hier gibt es Nachholbedarf von deiner Seite in Form von Gesprächen und Anleitungen. Das wiederum bedarf natürlich, dass du dich zuvor mit deinen eigenen erogenen Zonen und deiner Sexualität auseinandergesetzt hast.

Ungelöste Konflikte: Auch Probleme privater Natur oder gar in deiner Beziehung selbst können zu deiner Orgasmusstörung führen. Vertrauen und Fallenlassen sind deswegen nicht möglich.

Frau auf Bett
Manchmal macht uns unsere Psyche einen Strich durch die Rechnung und lässt uns nicht zum Höhepunkt kommen.

Problemzone Psyche

Angst vor Kontrollverlust: Du hast Angst, die Kontrolle abzugeben und dich verletzlich zu zeigen?

Körperliche und traumatische Erfahrungen: Vor allem der primären Anorgasmie liegen traumatische Erfahrungen wie sexueller Missbrauch zugrunde.

Psychische Störungen: Häufig sorgen Depressionen zu einer Orgasmusstörung, Schuld daran sind nicht selten die verschriebenen Antidepressiva.

Orgasmusfixierung: Auch wer zu verkrampft versucht, zum Orgasmus zu gelangen, kann eine Orgasmusstörung entwickeln.

Problemzone Körper

Körperliche Erkrankungen: Neurologische Erkrankungen, Nervenschäden infolge von zum Beispiel Diabetes oder Multipler Sklerose, ein Testosterondefizit, Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenniere oder der Hirnhangdrüse sind nur einige körperliche Erkrankungen, die eine Orgasmusstörung nach sich ziehen können.

Medikamente, Drogen & Alkohol: Verschiedene Medikamente wie auch der übermäßige Konsum von Drogen und Alkohol können langanhaltend eine Orgasmusstörung bedingen.

Selbstbefriedigung
Wer einen Orgasmus möchte, sollte sich zunächst selbst lieben lernen.

Dein Weg zum Höhepunkt

Je nach Schwere der Störung, können verschiedene Behandlungsmethoden angewandt werden. Bei besonders hohem Frustrationslevel kann es hilfreich sein, sich an eine:n Sexualtherapeut:in zu wenden, mit der du eine individuelle Behandlungsmethode erarbeiten kannst. Zudem können Probleme wie Angst vor dem Kontrollverlust und die Überwindung eines Traumas in einer Psychotherapie angegangen werden. 

Doch natürlich gibt es auch Möglichkeiten, die du schon jetzt anwenden kannst, um deine Orgasmusfähigkeit zu verbessern:

  • Erkunde dich selbst: Selbstbefriedigung ist wichtig, vor allem dann, wenn du beim Sex mit deinem Partner einen Orgasmus erleben möchtest. Nur wenn du deine eigenen Bedürfnisse kennst, wirst du deinem Partner mitteilen können, wie du es gerne hättest. 
  • Mythen verbannen: Erkläre deinem Partner, dass es etwas mehr als drei Mal raus und rein bedarf, damit auch du einen Orgasmus erlebst.
  • Fordere deinen Orgasmus ein: Egal ob oral, mit gekonnter Fingerfertigkeit oder mit Spielzeugen – wünsche dir von deinem Partner, was du möchtest. Du hast es genau wie er verdient, zum Orgasmus zu kommen. 
  • Bekomme den Kopf frei: Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen können dir dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dich fallen zu lassen. 
  • Seid experimentierfreudig: Gucke dir selbst oder auch mit deinem Partner zusammen Pornos an – gerne auch Pornos für Frauen – und benutzt Sexspielzeuge. Ja ihr beide, auch für Männer gibt es noch einiges zu entdecken.
  • Medikamente ändern: Mit Absprache deines Arztes könntest du in Erwägung ziehen, auf Medikamente umzuschwenken, die weniger Nebenwirkungen aufweisen.

Orgasmusstörungen loswerden bedeutet, dich selbst kennenzulernen

Eine Orgasmusstörung loszuwerden, bedeutet in erster Linie, dass du dich mit dir auseinandersetzen musst. Ganz wichtig bei diesem Prozess: Nicht verzagen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Ein Orgasmus kann erlernt werden und die Orgasmusfähigkeit nimmt im Laufe des Lebens sogar zu. Vielleicht helfen dir diese fünf Sexspielzeuge auf deinem Weg zum Höhepunkt!