Hast du dich schon einmal gefragt, warum dein Reisepass eine andere Farbe hat, als der aus vielen anderen Ländern? Ob burgunderrot, blau, grün oder schwarz – die Farbe deines Reisepasses ist tatsächlich kein Zufall. Sie hat vielmehr historische, kulturelle oder sogar religiöse Wurzeln. Was genau dahintersteckt, erfährst du jetzt.
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Reisepass: Warum gibt es weltweit nur vier Hauptfarben?
Wenn du im Flughafen in der Schlange stehst, kannst du beobachten, dass die meisten Reisepässe in nur vier Farben erscheinen: rot, blau, grün und schwarz. Aber warum ist das so? Die Antwort auf diese Frage ist nicht so einfach.
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) legt die Standards für Größe und Inhalt des Reisepasses fest. Aber über das äußere Design, einschließlich der Farbe, haben die Länder die volle Kontrolle. Wie ein Reisepass aussieht, hängt oft mit der Geschichte, Kultur und Religion des einzelnen Landes zusammen. Das bedeuten die unterschiedlichen Töne:
Roter Reisepass: Ein Symbol für Einheit
Den roten Reisepass gibt es nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit. Im Jahr 1981 einigten sich die neun Mitglieder der damaligen Europäischen Gemeinschaft nach langem Hin und Her endlich auf die gemeinsame Farbe Bordeauxrot. Erst sollte es lila werden, doch da hatten die Briten was zu einzuwenden. Ein Land tanzt hier jedoch aus der Reihe: Kroatien ist das einzige Mitglied der EU, das einen blauen Pass ausgibt.
Auch die Türkei und Nordmazedonien haben vor einigen Jahren die Farbe ihres Reisepasses auf Rot umgestellt – in der vorausschauenden Erwartung, bald dazuzugehören. Einige kommunistische Staaten oder solche mit kommunistischer Vergangenheit haben sich ebenfalls für einen roten Pass entschieden, wie beispielsweise Russland und China. Südamerika hingegen hat sich rein ästhetisch für Rot entschieden. Bolivien, Kolumbien und Peru haben ebenfalls rote Reisepässe. In Japan zeigt die Farbe nur die Gültigkeitsdauer an: Rote Pässe gelten zehn Jahre, blaue hingegen nur fünf Jahre.
Blauer Reisepass: Freiheit und neue Welt
In der Karibik und auf dem amerikanischen Kontinent dominiert die Farbe Blau. Dieser Farbton wird häufig mit Freiheit, dem Meer und der „Neuen Welt“ in Verbindung gebracht. Vor allem in den USA und Australien ist der blaue Reisepass weit verbreitet. Gleichzeitig steht Blau in vielen Kulturen auch für Ruhe und Stabilität, was eine positive Assoziation für ein Reisedokument schafft.
Grüner Reisepass: Die heilige Farbe im Islam
Grün ist die bevorzugte Reisepassfarbe in vielen muslimischen Ländern. 40 Staaten verwenden Grüntöne für ihre Pässe. Auch diese Farbwahl ist kein Zufall: Grün gilt im Islam als die heilige Farbe des Propheten Mohammed. Es ist ein Symbol für das Paradies und wird oft mit Wachstum, Leben und Erneuerung assoziiert. Länder wie Saudi-Arabien und Pakistan haben sich daher bewusst für grüne Reisepässe entschieden.
Schwarzer Reisepass: Der seltenste Reisepass
Schwarze Reisepässe sind weltweit am seltensten. Länder wie Neuseeland oder Ägypten haben sich für diese eher ungewöhnliche Farbe entschieden. In Neuseeland soll Schwarz die offizielle Landesfarbe repräsentieren, die tief in der Kultur der Maori verwurzelt ist. Es ist eine Farbe, die Stärke und Ernsthaftigkeit symbolisiert, aber auch mit Eleganz und Autorität assoziiert wird.
Auch in Afrika findest du schwarze Pässe. In einigen afrikanischen Ländern wird diese Farbe gewählt, um Tradition und Macht zu verkörpern. Schwarz wird oft als Ausdruck von Souveränität und Unabhängigkeit interpretiert, was es zu einer interessanten Wahl für ein solch bedeutendes Dokument macht.
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