Stell dir vor, du machst einen gemütlichen Spaziergang an der Ostsee und entdeckst dabei etwas, das dein Leben verändern könnte. Genau das ist dem Forstwirt Carlo Bast aus Sachsen passiert. Bei einem Strandspaziergang an der Ostsee entdeckte der 27-Jährige einen bedeutenden Fund.
In der Ostsee: Überraschender Fund nahe der Kreidefelsen
Der Hobbyforscher machte einen gemütlichen Spaziergang nahe der Kreidefelsen auf der Insel Rügen. Dabei hielt er Ausschau nach Fossilien. „Mit dem Fuß hatte ich die Steine am Boden ein wenig zur Seite geschoben. Plötzlich schimmerte etwas Goldenes zwischen den Steinen hervor“, erzählte Bast gegenüber dem Nordkurier.
Er hob den Fund auf und hielt einen Anhänger in der Hand, welcher keine vier Zentimeter lang war. „Zuerst dachte ich, dass es Schmuck wäre, den jemand dort kürzlich verloren hatte oder dass es etwas ist, um eine Tischdecke zu beschweren“, erklärte er weiter.
Neugierig begann er mit der Recherche und fragte eine Juwelierin um Rat. Diese stellte eine Goldlegierung fest und schätze den Wert auf etwa 150 Euro. Was Carlo Bast in diesem Moment noch nicht wusste: Sein Schatz ist deutlich mehr wert!
„Fund von herausragender landesgeschichtlicher Bedeutung“
Zurück in seiner Heimat schenkte er dem Fund nur noch wenig Beachtung und legte ihn zu seinen anderen Schätzen. Doch er ließ ihm keine Ruhe. Schließlich lud er ihn auf der Bilderkennungs-App Google Lens hoch.
Bei dem Ergebnis staunte er nicht schlecht und realisierte zum ersten Mal, dass es sich um einen seltenen Berlock handelt! Einen Schmuckanhänger aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus, welcher in Handarbeit gefertigt wurde.
Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LAKD) in Mecklenburg-Vorpommern bestätigte die Vermutung und sprach von einem „Fund von herausragender landesgeschichtlicher Bedeutung.“
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Fund an der Ostsee: Behalten durfte er den Anhänger nicht
Der Berlock sei ein „Musterbeispiel für die Kunstfertigkeit von Metallhandwerkern in der frühen römischen Kaiserzeit“. Der Hobbyforscher gab ihn ordnungsgemäß ab, denn nach §13 des Denkmalschutzgesetzes ist der Schatz dem Landes Mecklenburg-Vorpommern zu übergeben.
Das LAKD erklärte, dass der Berlock „wahrscheinlich“ in ein Museum kommt. Einen Finderlohn erhielt der 27-Jährige nicht. „Im Denkmalschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern ist kein Finderlohn vorgesehen“, schrieb das Amt auf Nachfrage des Nordkuriers.
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Du machst selbst einen seltenen Fund? Das kannst du tun
Wenn du einen seltenen Fund oder ein Fossil entdeckst, folge diesen drei Schritten:
1. Dokumentation:
- Mache Fotos und notiere den Fundort sowie das Datum.
- Berühre oder bewege den Fund nur vorsichtig.
2. Kontaktaufnahme:
- Informiere lokale Behörden, Museen oder Universitäten.
- Teile Fotos und Informationen mit Fachleuten.
3. Rechtliche Bestimmungen:
- Informiere dich über die gesetzlichen Regelungen.
- Folge den Anweisungen der Behörden und Fachleute.
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