Veröffentlicht inTravel

E-Scooter: Diese Regeln gelten im europäischen Ausland

Im Urlaub sind E-Scooter praktische Fortbewegungsmittel. Doch die Regeln in Italien, Frankreich, Spanien und Co. unterscheiden sich teilweise von denen in Deutschland. Worauf du im europäischen Ausland achten musst.

Frau auf E-Scooter
© pikselstock - stock.adobe.com

Seniorenmobil: Kolja Ultra // IMTEST

IMTEST hat das Seniorenmobil Kolja Ultra getestet.

E-Scooter haben sich mittlerweile in vielen Ländern fest ins Stadtbild integriert. Man sieht sie in Italien, Frankreich, Spanien oder Österreich genau so häufig wie in Deutschland. Die Fahrt-Regeln sind allerdings überall in Europa ein bisschen anders. Damit du weißt, worauf du achten musst, wenn du einen E-Scooter im europäischen Ausland mietest, schauen wir uns die Vorschriften in den beliebtesten Reiseländern mal genauer an.

E-Scooter in Deutschland: Das sind unsere Regeln

In Deutschland findest du E-Scooter fast in jeder Stadt, und auch die Regeln sind klar. Du darfst den E-Scooter auf Radwegen und Fahrradstraßen nutzen. Nur wenn diese nicht vorhanden sind, darfst du auf die Fahrbahn ausweichen. Gehwege und Fußgängerzonen sind für E-Scooter tabu, außer es gibt das Schild „E-Scooter frei“. Solltest du auf einem Bürgersteig unterwegs sein, kann es zu saftigen Strafen kommen.

Das Mindestalter für das Fahren eines E-Scooters beträgt 14 Jahre, und du benötigst keinen Führerschein. Es gilt jedoch die Pflicht, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, die rund 30 Euro im Jahr kostet. Den Helm darfst du zu Hause lassen, denn in Deutschland ist er keine Pflicht, auch wenn er empfohlen wird. Auch beim Alkohol gelten strenge Regeln: Du darfst maximal 0,5 Promille haben, und für Fahranfänger liegt die Grenze bei 0,0.

E-Scooter
E-Scooter dürfen in Deutschland nicht auf dem Gehweg genutzt werden. Foto: Christian Müller – stock.adobe.com

E-Scooter in Frankreich: Das sind die Regeln

Wenn du in Paris unterwegs bist, wirst du seit dem 1. September 2023 keine Leih-E-Scooter mehr sehen. Die Stadt hat sie nach einer Abstimmung der Bürger:innen komplett verboten. Zuvor waren rund 15.000 Leih-Scooter auf den Straßen der Metropole unterwegs, doch viele wurden achtlos abgestellt und stellten eine Gefahr für Fußgänger:innen dar.

Wenn du einen eigenen E-Scooter besitzt, kannst du diesen in Paris aber weiterhin nutzen. Auf Radwegen darfst du mit maximal 25 km/h fahren. Auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen ist das Fahren nur erlaubt, wenn es ausdrücklich gestattet wurde. Ein Helm ist in Frankreich nicht verpflichtend, aber die Versicherungspflicht für E-Scooter besteht. Beachtest du diese Regeln nicht, drohen Bußgelder.

Frau Eiffelturm Paris
In Paris sind E-Scooter strengstens verboten. Erlaubt sind nur private Roller. Foto: Getty Images/ stock_colors

Österreich: Strikte Alkoholgrenze

In Österreich dürfen E-Scooter mit einer Leistung von maximal 600 Watt und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h unterwegs sein. Sie müssen auf Radwegen fahren, und nur wenn diese fehlen, ist die Fahrbahn erlaubt. Gehwege und Fußgängerzonen sind für dich tabu, es sei denn, es gibt eine behördliche Genehmigung.

Das Mindestalter für das Fahren liegt bei 12 Jahren, wobei jüngere Kinder ab 10 Jahren mit einem Radfahrausweis in Begleitung eines Erwachsenen fahren dürfen. Eine Helmpflicht gibt es nicht, aber die Promillegrenze liegt bei 0,8 – also höher als in den meisten anderen Ländern. Eine Versicherungspflicht besteht hingegen nicht.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

Italien: Neue E-Scooter-Vorschriften für mehr Sicherheit

Italien hat kürzlich die Regeln für E-Scooter verschärft. Hier darfst du mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h auf Radwegen und innerstädtischen Straßen fahren, die für E-Scooter freigegeben sind. Besonders spannend: In Fußgängerzonen darfst du deinen E-Scooter nutzen, allerdings nur mit Schrittgeschwindigkeit von maximal 6 km/h.

Italien plant zudem, eine Helmpflicht und eine Versicherungspflicht für E-Scooter einzuführen. Diese Vorschriften sind noch nicht final, aber das Abstellen des Scooters auf Gehwegen wird bereits jetzt mit hohen Bußgeldern bestraft. In ländlichen Gebieten darfst du auf den Straßen nur dann mit dem E-Scooter unterwegs sein, wenn die Höchstgeschwindigkeit der Straße 30 km/h nicht übersteigt.

Italiener:innen sind von Touristen oft genervt! Doch was stört sie am meisten?
In Italien kannst du sogar auf Gehwegen mit dem E-Scooter unterwegs sein. Foto: BullRun – stock.adobe.com

Schweiz: Strenge Geschwindigkeitsbegrenzung

In der Schweiz darfst du deinen E-Scooter mit maximal 20 km/h fahren, und die Leistung deines Fahrzeugs darf 500 Watt nicht überschreiten. Radwege sind der Ort, an dem du dich am besten mit deinem Scooter bewegst. Der Gehweg ist für dich ebenso wie in vielen anderen Ländern verboten, es sei denn, es gibt eine spezielle Genehmigung.

Besonders interessant: Du kannst deinen E-Scooter schon ab 14 Jahren nutzen, allerdings nur mit der Führerscheinklasse M. Eine Versicherungspflicht besteht nicht, aber es gilt eine Promillegrenze von 0,5. Der Helm ist auch in der Schweiz keine Pflicht.

Spanien: Keine Chance für Gehwege

Wenn du mit dem E-Scooter durch Spanien fahren möchtest, kannst du das auf innerörtlichen Straßen und Radwegen tun. Allerdings gelten hier einige strenge Vorschriften: Der Gehweg bleibt für E-Scooter absolut tabu, ebenso wie Fußgängerzonen, Landstraßen, Autobahnen und Schnellstraßen. In Spanien gibt es sogenannte „travesías“ – übergeordnete Kreuzungen, die ebenfalls nicht für E-Scooter freigegeben sind.

In einigen Städten wie Madrid oder Barcelona gibt es spezielle Regelungen für Mietroller. In Madrid besteht zum Beispiel eine Versicherungspflicht, und du darfst den Scooter nur ab einem Mindestalter von 15 Jahren nutzen. Solltest du in einer anderen spanischen Stadt unterwegs sein, lohnt es sich, die regionalen Vorschriften im Voraus zu prüfen.

Barcelona: Die beliebteste Stadt auf TikTok
In Barcelona gibt es spezielle Regeln für E-Scooter. Foto: imago images

Großbritannien: Testphase und strenge Auflagen

Im Vereinigten Königreich sieht die Sache mit E-Scootern ganz anders aus. Hier sind sie im öffentlichen Straßenverkehr grundsätzlich verboten, mit einer Ausnahme: In einigen Regionen läuft eine Testphase, in der du Leih-Scooter nutzen kannst. Diese Mietroller sind jedoch versicherungspflichtig, und du benötigst eine Fahrerlaubnis der britischen Klasse Q.

Privat dürfen E-Scooter nur auf Privatgrund gefahren werden. In London musst du zudem vor der ersten Nutzung an einem Online-Sicherheitskurs teilnehmen. Die Regeln unterscheiden sich hier also deutlich von anderen europäischen Ländern.

Skandinavien: Nachtfahrverbote in Oslo und Helsinki

In Skandinavien stehen Sicherheitsbedenken im Vordergrund. Oslo hat nächtliche Fahrverbote für Mietroller zwischen 23 Uhr und 5 Uhr verhängt. Das betrifft jedoch nur die Leih-Scooter, deinen privaten E-Scooter kannst du weiterhin nutzen. In Helsinki gibt es eine ähnliche Regelung: Dort darfst du in den Nachtstunden nur noch mit maximal 15 km/h fahren. Diese Regelung soll bald auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.

Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die steigende Zahl von Unfällen mit E-Scootern, vor allem durch betrunkene Fahrer. Die in Helsinki tätigen Vermietgesellschaften haben zudem angekündigt, die maximale Geschwindigkeit generell auf 20 km/h zu reduzieren.