Am 23. April wird eine ganz besondere Tierart weltweit gefeiert, die aufgrund menschlichen Handelns vom Aussterben bedroht ist: die Pallas-Katze. Warum die Vierbeiner nun sogar schon auf dem Mount Everest leben müssen und wieso sie unbedingt unseren Schutz brauchen, liest du hier.
Alles über die Pallas-Katze
Tag der Pallas-Katze: Was bedeutet der International Pallas’s Cat Day?
Insgesamt gibt es rund 41 bekannte Wildkatzenarten auf der Welt. Die meisten von ihnen werden als stark gefährdet eingestuft – so auch die Pallas-Katze. Der Grund: Der Mensch dringt immer weiter in ihren natürlichen Lebensraum vor, sodass der Vierbeiner gezwungenermaßen in andere Lagen ausweicht. Im Jahr 2023 wurden sogar Spuren von Manulen auf dem Mount Everest gefunden – in unglaublichen 5.200 Meter Höhe. Dort haben sich zwei Exemplare ein neues Revier aufgebaut.
Obwohl die Bestände der Pallas-Katzen derzeit als nicht gefährdet gelten, bedrohen der Verlust ihres Lebensraums und die Reduzierung ihrer Beutetiere ihre Zukunft. Der Internationale Tag der Pallas-Katze wurde 2019 durch die Initiative der Pallas’s Cat International Conservation Alliance (PICA) ins Leben gerufen. Die Hauptziele der Organisation sind:
- die Forschung über die Manule voranzutreiben
- in weltweite Schutzbemühungen zu intensivieren
- die Art zu erhalten und Strategien zu etablieren
- die Öffentlichkeit aufzuklären, zu informieren und zu sensibilisieren
Warum ausgerechnet der 23. April?
Es gibt keine inhaltliche Begründung für die Wahl des 23. April als Datum des internationalen Manul-Tages. Vielmehr verweisen die Initiatoren darauf hin, dass der 23. April von der EARAZA (Euroasian Regional Association of Zoos and Aquaria) übernommen wurde, die schon vor 2019 einen eigenen (lokalen) Tag der Pallas-Katze feierten.
Pallas-Katze im Portrait: Benannt nach einem Naturforscher
Die Pallas-Katze, auch Manul genannt, hat ihren Namen dem Naturforscher Peter Simon Pallas zu verdanken. Dieser beschrieb die faszinierende Katzenart erstmalig 1776. Mit einem Gewicht von zweieinhalb bis fünf Kilogramm und einem bräunlichen Fell, das im Winter länger und gräulicher wird, sind Pallas-Katzen perfekt an das Leben in den Gebirgen und Steppen Zentralasiens angepasst.
Es schützt sie vor den eisigen Temperaturen ihrer Heimat. Ihre kurzen, abgerundeten Ohren helfen ihnen, sich zu tarnen, während die ungewöhnlich runden Pupillen – eine Seltenheit bei Kleinkatzen – sie besonders mystisch erscheinen lassen.
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Ursprung und Geschichte der Pallas-Katze
Interessanterweise gilt die Pallas-Katze als ein direkter Nachfahre des ausgestorbenen Säbelzahntigers. Ihre Vorfahren haben sich vor etwa fünf Millionen Jahren von denen unserer heutigen Leopardkatzen getrennt. Somit sind sie ein spannendes Studienobjekt für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen weltweit.
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Lebensraum und Verhalten
Manule sind Einzelgänger, die ihre Zeit vorwiegend in Steppen oder schwer zugänglichen Gebirgen verbringen – teilweise in bis zu 4.000 Metern Höhe. Sie bewohnen oft verlassene Murmeltierbauten oder Felsspalten, die ihnen Schutz vor rauen Wetterbedingungen und Feinden bieten. Obwohl ihr Verbreitungsgebiet weitläufig ist, wissen wir relativ wenig über ihr spezifisches Verhalten, da sie Meister im Verstecken sind.
Außerdem erstreckt sich ihr Lebensraum über mehrere Länder, darunter:
- Mongolei
- Russland
- China
- Kasachstan
- Tadschikistan
- Kirgisistan
- Pakistan
- Iran
- Afghanistan
Fortpflanzung und Ernährung
Wenn es um die Fortpflanzung geht, sind Manule ziemlich zurückhaltend. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von etwa 66 Tagen im Frühling fünf bis sechs Junge zur Welt, die sie allein aufziehen. Die Ernährung der Pallas-Katzen ist vorwiegend auf Kleinsäuger ausgerichtet, wobei sie mit Geduld ihre Beute belauern – eine Notwendigkeit, da sie keine schnellen Läufer sind.
Pallas-Katze als Haustier – ein No-Go
Auch wenn Pallas-Katzen wie gewöhnliche Hauskatzen aussehen, sind sie wilde Tiere, die sich nicht ohne Weiteres domestizieren lassen. Sie brauchen die Wildnis und wollen in Freiheit leben, um ihren Instinkten nachgehen zu können. Wer sie dennoch bewundern möchte, kann einen Zoo oder einen Tierpark besuchen.