Nach langer Zeit mal wieder beim Sport gewesen und am nächsten Tag wachst du mit steifen Muskeln auf. Der Muskelkater lässt grüßen! Was haben die Schmerzen eigentlich mit „Katern“ zu tun? Und können auch Katzen Muskelkater bekommen, nachdem sie wie kleine Akrobaten durch die Wohnung geturnt sind? Eine Tierärztin klärt auf.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Können Katzen Muskelkater bekommen?
Was der „Muskelkater“ mit Katzen zu tun hat
Der Begriff „Muskelkater“ klingt zunächst ein wenig merkwürdig, vor allem, weil man sich fragt: Was hat der Kater damit zu tun? Tatsächlich hat die Bezeichnung aber eine ganz andere, spannende Herkunft.
Das Wort „Kater“ in „Muskelkater“ kommt ursprünglich aus dem medizinischen Latein. Dort wurde der Begriff „Katarrh“ verwendet, um eine entzündliche Erkrankung der Schleimhäute zu beschreiben.
Im 18. und 19. Jahrhundert sprach man im Deutschen von einem „Muskelkatarrh“, wenn die Muskeln entzündet oder schmerzhaft waren. Mit der Zeit verkürzte sich das Wort „Muskelkatarrh“ zu „Muskelkater“.
Wie entsteht Muskelkater?
Bei uns Menschen entsteht Muskelkater meist nach ungewohnten oder besonders intensiven Bewegungen, die kleine Risse in den Muskelfasern verursachen.
Diese Mikroverletzungen führen dann zu Schmerzen und Steifheit. Die Muskeln reagieren mit Entzündungen und der Körper beginnt, sich zu regenerieren – ein Prozess, der einige Tage dauern kann.
Katzen und ihre Muskeln: Ein perfekt abgestimmtes System
Katzen sind wahre Meister der Bewegung. Ihre Muskeln, Sehnen und Gelenke sind darauf ausgelegt, blitzschnell zu reagieren, hochzuspringen und sich geschmeidig durch jede noch so kleine Lücke zu quetschen.
Ihre Beweglichkeit macht sie jedoch nicht unverwundbar. Genau wie Menschen haben auch Katzen Muskeln, die bei übermäßiger Belastung ermüden können.
Aber hier kommt der Clou: Katzen bewegen sich in der Regel so geschickt und gleichmäßig, dass ihre Muskeln selten überstrapaziert werden.
Ihr Bewegungsablauf ist oft effizienter und die Anstrengung verteilt sich größtenteils auf verschiedene Muskelgruppen, was sie weniger anfällig für Muskelkater macht.
Niemand weiß, wie sich Muskelkater für Katzen anfühlt
Das Magazin carpediem hat sich mit der Frage an Tierärztin Dr. Tanja Warter gewandt. Auch die Expertin geht davon aus, dass Katzen Muskelkater bekommen können.
Allerdings „kann sich nicht einmal ein Katzenflüsterer so in das Tier einfühlen, dass er herausfände, wie sich ein Muskelkater für eine Katze anfühlt“, erklärt sie weiter.
Bislang gibt es keine Studien, die belegen, dass Katzen Muskelkater bekommen. Die Tierärztin vermutet jedoch, dass dabei die allgemeine Fitness des Stubentigers eine Rolle spielt.
So sollen Katzen nach intensiven Aktivitäten tatsächlich Muskelermüdung spüren. Wohnungskatzen sind demnach anfälliger für Muskelkater als Freigänger.
Anzeichen von Muskelkater bei Katzen
Katzen können Schmerzen oder Unwohlsein sehr gut verbergen. Dennoch könntest du subtile Hinweise bemerken, die auf Muskelermüdung oder -schmerzen hindeuten:
- Die Katze bewegt sich langsamer oder vorsichtiger.
- Sie zeigt weniger Interesse an Springen oder Klettern.
- Die Katze leckt oder massiert bestimmte Muskelbereiche.
- Sie nimmt eine andere Körperhaltung ein, um bestimmte Muskelpartien zu schonen.
Urintest gibt Aufschluss
Um ganz sicherzugehen, empfiehlt Dr. Warter, in der Tierarztpraxis einen Urintest bei der Katze machen zu lassen. Kommt dabei heraus, dass der Wert des Proteins Myoglobin erhöht ist, hat deine Katze womöglich Muskelkater.
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Kann Muskelkater gefährlich für Katzen sein?
Auch wenn Muskelkater bei Katzen kein Grund zur Panik ist, solltest du bei längeren oder intensiveren Veränderungen im Bewegungsverhalten deinen Tierarzt oder deine Tierärztin kontaktieren. Möglicherweise steckt eine Verletzung oder eine Krankheit dahinter.
In der Ruhe liegt die Kraft
Hast du den Verdacht, dass deine Katze Muskelkater haben könnte, gönne ihr Ruhe und Rückzug. Katzen sind wahre Regenerationskünstler – nach einer ordentlichen Portion Schlaf ist sie sicher wieder auf den Beinen.
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Protein ist, hilft ebenfalls bei der Muskelregeneration. Proteine sind schließlich die Bausteine der Muskeln.