Aktuell konzentriert sich die Alzheimer-Forschung darauf, die Krankheit in ihrer Ursache zu verstehen und eine frühzeitige Diagnosemöglichkeit zu finden. Stetig werden neue Medikamente entwickelt, die das Fortschreiten verlangsamen sollen. Dabei sind Forschende auf einen Parasiten gestoßen, der bei der Bekämpfung nützlich sein könnte. Ihre Vermutung: Katzenkot kann gegen Alzheimer helfen.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Katzenkot soll gegen Alzheimer helfen
Katzenkot-Parasit soll Alzheimer im Gehirn bekämpfen
Klingt komisch, erklärt sich jedoch ziemlich simple. Im Katzenkot ist ein Parasit enthalten, der dabei helfen kann, Wirkstoffe in das Gehirn von Personen mit Alzheimer einzuschleusen. Bekannt als „Toxoplasma gondii“ nistet sich der Erreger in das Gehirn von Säugetieren ein, indem er die Blut-Hirn-Schranke überwindet.
Studien haben bereits erforscht, wie der „Katzenkot-Parasit“ in unser Gehirn vordringt. Im Gehirn kann er dann unbemerkt schlummern, manipuliert von dort aus das Verhalten und erhöht das Risiko für Gehirnkrankheiten. Davon können Katzen, aber ebenso auch Menschen betroffen sein.
Toxoplasma gondii als Transportmittel
Den „Katzenkot-Parasiten“ gegen Alzheimer einzusetzen, ist eine neue Herangehensweise. Ein Forschungsteam veröffentlichte eine Studie im Nature Microbiology Journal, in der sie den Effekt erstmalig an Labormäusen untersuchten.
Dabei kam heraus: Der Parasit lässt sich verändern, sodass er im Gehirn des Menschen ein vermeintlich therapeutisches Protein gegen die Krankheit bildet und in die Nervenzellen einschleust. Wie die WELT berichtet, könnte sich der Katzenkot-Parasit somit positiv auf das Gehirn von Alzheimer-Erkrankten auswirken.
Etwa 50 Prozent der Menschen infiziert
Katzen infizieren sich mit dem Erreger über Beutetiere, erklärt Prof. Dr. Uwe Groß, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Universitätsmedizin Göttingen, gegenüber dem Magazin Deine Tierwelt. „Jedes katzenartige Tier kann den Parasiten aufnehmen und nur in ihr, in ihrem Darm, findet die geschlechtliche Vermehrung statt.“
Die extrem ansteckenden Oozysten sind im Katzenkot millionenfach enthalten. Durch kontaminierte Lebensmittel oder über den Wasserkreislauf infizieren sich dann weitere Säugetiere, Schweine, Geflügel sowie Vögel. Verzehren wir Menschen unzureichend erhitztes Fleisch, können auch wir uns mit dem Erreger anstecken.
Untersuchungen haben ergeben, dass bereits etwa jeder zweite Mensch mit dem Erreger infiziert sind. Wenn du fit und gesund bist, merkst du davon meist nichts. Bei immunschwachen Personen kann jedoch die Krankheit Toxoplasmose ausgelöst werden.
Alzheimer-Erkrankungen steigen an
In Deutschland gibt es etwa 1,8 Millionen Menschen, die an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt sind. Die Mehrheit davon leidet an Alzheimer, und die Zahl der Betroffenen steigt aufgrund der alternden Bevölkerung kontinuierlich an.
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Dass Katzenkot gegen Alzheimer helfen kann, ist ein vielversprechender Forschungsansatz, der auch für andere neurologischen Erkrankungen wie Parkinson weiterhin verfolgt wird. Allerdings machen die Wissenschaftler:innen auch auf mögliche Risiken aufmerksam. Zum Beispiel sei es wichtig, den Parasiten in seiner Wirkung abzuschwächen. Um das sicher durchführen zu können, sind weitere Testverfahren vonnöten.