Monty und Molly sind zwei aufgeweckte, liebevolle Miezen, die auf Instagram zahlreiche Herzen höher schlagen lassen. Der Grund: Sie sehen anders aus als andere Katzen. Ihre weit auseinander stehenden Augen und die kleinen Ohren erinnern ein wenig an Trisomie 21. Doch gibt es eine Katze mit Down-Syndrom überhaupt? Wir prüfen, wie viel Wahrheit hinter den Mutmaßungen steckt.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Down-Syndrom: Definition und Merkmale
Down-Syndrom ist eine Genmutation, die durch ein zusätzliches Chromosom entsteht. Normalerweise hat jeder Mensch 23 Chromosomenpaare in seinen Zellen. Bei Menschen mit Down-Syndrom ist das Chromosom 21 oder zumindest Teile davon nicht doppelt sondern dreifach vorhanden. Daher nennt man das Down-Syndrom auch Trisomie 21.
Diese genetische Besonderheit bringt körperliche und geistige Beeinträchtigungen mit sich, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Menschen mit Down-Syndrom haben oft charakteristische Gesichtszüge wie zum Beispiel:
- Eine kleine Körpergröße
- Einen rundlichen, kleinen Schädel mit flachem Hinterkopf
- Kleine Ohren
- Eine recht breite Nase
- Weit auseinander liegende Augen
- Beeinträchtige der Seh- und Hörkraft
Jeder Mensch mit Down-Syndrom ist einzigartig, mit eigenen Stärken und Persönlichkeiten. Sie können ein erfülltes Leben führen, auch wenn sie vielleicht in manchen Bereichen Unterstützung brauchen. Dank der modernen Medizin ist ihre Lebenserwartung enorm gestiegen, sodass sie bis zu 60 Jahre alt werden können.
Kann eine Katze Down-Syndrom haben?
Auch wenn sich der Irrglaube hartnäckig hält, eine Katze mit Down-Syndrom kann es nicht geben. Der Grund dafür ist einfach: Katzen besitzen im Gegensatz zu uns Menschen nur 19 Chromosomenpaare. Daher kann sich Trisomie 21 bei ihnen rein biologisch schon nicht entwickeln. Die Gerüchteküche brodelt jedoch, seitdem Bilder im Internet aufgetaucht sind. Sie zeigen eine Katze mit Down-Syndrom – zumindest erinnert ihr Aussehen stark an die charakteristischen Merkmale der Genmutation. Wie kann das sein?
„Down-Syndrom“ bei Katzen – Folge durch Inzucht
Schauen wir genauer hin, fallen uns tatsächlich viele Parallelen zu den Menschen mit Trisomie 21 auf. Die abgebildeten Katzen haben breite Nasen, weit auseinander stehende Augen und kleine Ohren. Allerdings liegt diesem Aussehen nicht das Down-Syndrom zugrunde, sondern andere Genmutationen, die häufig auf Inzucht zurückzuführen sind, schreibt der Zooexperte.
Neben den Genen können beispielsweise auch Krankheiten wie Katzenseuche oder Toxine ausschlaggebend für die Fehlbildungen sein. Sie schädigen das Katzenbaby bereits im Mutterleid, sodass es mit Behinderungen auf die Welt kommt.
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Katze mit Down-Syndrom: Die richtige Haltung und Pflege
Auch wenn die Mieze nicht an Trisomie 21 leidet, so hat sie vermutlich eine andere Genmutation, die sich ähnlich bemerkbar macht. Das heißt, auch sie braucht mehr Pflege und Fürsorge, um im Alltag zurechtzukommen. Daher ist die Haltung der beeinträchtigen Fellnase mit etwas mehr Aufwand verbunden, da du beispielsweise öfter zum Tierarzt oder zur Tierärztin musst. Zudem gelten die Tiere als sehr anhänglich und liebebedürftig – wobei das bei Katzen definitiv auch ein Vorteil sein kann.
Auch das Magazin Ein Herz für Tiere berichtet über das Thema Down-Syndrom bei Katzen und präsentiert uns zwei niedliche Fellnasen, die sich auf Instagram einen Namen gemacht haben: Monty und Molly. Wie ihre Besitzerin Fenjah bekannt gibt, leiden die beiden unter einer Chromosomen-Anomalie. Besonders spannend: Die Merkale scheinen denen der Trisomie 21 stark zu ähneln. So sollen die Miezen sehr freundlich und heiter sein und ein erhöhtes Bedürfnis nach Nähe haben. Die Lebenserwartung bei Katzen mit einer Genmutation ist leider geringer als bei ihren gesunden Artgenossen.