Wenn es um die Erziehung des Hundes geht, ist es wie bei der Erziehung mit Kindern: Jede:r hat einen eigenen Ansatz, welchen er oder sie für die beste Erziehungsmethode hält. Manche arbeiten mehr mit Leckerlis gearbeitet, andere mit Kuscheleinheiten. Eine bestimmte Erziehungsform ist allerdings keine gute Wahl und kann sogar gefährlich für die Fellnase und für dich werden. Die Rede ist von der antiautoritären Erziehung. Wir verraten dir, was diese Form der Erziehung mit deinem Hund macht.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Was versteht man unter antiautoriäter Erziehung?
Diese Form der Erziehung stammt eigentlich aus der Kindererziehung der 60er/70er-Jahre und erlebt momentan eine sogenannte Renaissance. Viele Eltern entscheiden sich deshalb, ihr Kind auf diese Weise zu erziehen – und somit auch ihr Fellkind.
Die Erziehung soll von Zwängen und der Übermacht der Pädagogen möglichst befreit werden, damit sie der Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes nicht im Wege steht.
Antiautoritäre Erziehung – Wikipedia
Übertragen auf den Hund bedeutet dies, dass Besitzer:innen ihrem Hund keine Regeln auferlegen möchten, damit er selbst lernt, was gut ist für ihn und was nicht. Damit einher geht auch, dass vom Menschen keine Grenzen gesetzt werden, die definieren, was der Vierbeiner darf und was er nicht tun sollte. Die Folge von dieser Erziehung ist allerdings, dass niemand – weder Hund, noch Mensch – weiß, was gemacht werden darf und was nicht und was richtig oder falsch ist.
Antiautoritäre Erziehung beim Hund: Darum ist sie problematisch
Vielleicht wird dir langsam bewusst, was das Problem hinter der antiautoritären Erziehung des Hundes ist. Natürlich wollen wir, dass unser Vierbeiner eigene Erfahrungen macht – aber du, als Mensch, solltest noch immer der/die Rudelführer:in sein und deinem Hund Sicherheit geben, indem du ihm sagst, wo es lang geht. Wenn dein Vierbeiner nicht weiß, was richtig oder falsch ist und du ihm keine Grenzen setzt, wird er dir regelrecht auf der Nase tanzen – und das aus purer Unsicherheit.
Hunde brauchen klare Grenzen. Sie brauchen ein „Nein“ als Abbruchsignal und sie brauchen ein „Aus“, um vor bestimmten Situationen geschützt zu werden, die vielleicht sonst sehr schnell gefährlich werden können. Wenn dein Hund aufgrund der antiautoritären Erziehung nicht weiß, wann Schluss ist, bringst du ihn deshalb (natürlich ungewollt) in Gefahr. Wenn er nie gelernt hat, eine Gefahr einzuschätzen, wie soll er dann adäquat darauf reagieren?
Natürlich sollst du deinen Hund nicht voller Strenge erziehen oder ihn hart bestrafen, wenn er mal etwas falsch macht. Man kann seinem Vierbeiner gewisse Freiheiten lassen und ihn trotzdem erziehen und Grenzen setzen. Es handelt es sich hierbei noch immer um ein Tier, welches sich dir unterordnen sollte – auch wenn wir wollen, dass unsere Haustiere eine gewisse Gleichberechtigung haben. Das ist auch möglich; allerdings mit gewissen Grenzen und Einschränkungen, die gleichzeitig den gemeinsamen Alltag sicherer machen.
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