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Hund war beim Tierarzt & bettelt jetzt ununterbrochen nach Leckerlis? Das ist der Grund

Dein Hund bettelt nach dem Tierarztbesuch immer wieder nach Leckerlis und bekommt nicht gut genug? Wir wissen, woran das liegen könnte.

Hund bettelt
© Lazy_Bear - stock.adobe.com

Hunde-Gesundheit: Warnsignale erkennen

Das sind Warnsignalen für Hundekrankheiten.

Gestern war mein Hund beim Tierarzt. Als wir, erschöpft von dem Termin und vom Fahren mit den Öffis, nach Hause kamen, hatte mein Vierbeiner auf einmal so viel Hunger und hörte gar nicht auf nach Leckerlis zu betteln. Doch warum haben manche Vierbeiner nach dem Tierarztbesuch so einen Hunger? Die Antwort liegt bei dem Mittel, welches der Hund im Rahmen der Behandlung bekommen haben könnte: Cortison. Wir haben uns angeschaut, was Cortison bei einem Hund bewirken kann.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Cortison für den Hund: Was ist das & wie wird es angewendet?

Wenn die Rede von Cortison ist, spricht man von Glukokortikoide mit entzündungshemmender und immunsuppressiver Wirkung. Der gesunde Hundekörper produziert Cortison selbst in der Nebennierenrinde in aktiver Form. Durch die Umwandlung in Cortisol erhält das Hormon seine Wirkfähigkeit und es gelangt in den Blutkreislauf und zu den verschiedenen Organen. Hier wirkt es dann auf alle Zellen, die über entsprechende Glukokortikoid-Rezeptoren verfügen.

Hund beim Tierarzt
Hunde bekommen beim Tierarzt ab und zu Cortison. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Cortison wird auch als „Stresshormon“ bezeichnet, da es in stressigen Situationen und in solchen, in denen Gefahr droht, vermehrt freigesetzt wird. In diesen Momenten wird der Stoffwechsel angekurbelt und der Organismus ist fähig, Energie aus den körpereigenen Reserven zu beziehen. In diesem Zusammenhang werden Herz-, Muskel- und Gehirnaktivitäten erhöht, um den Körper so auf eine mögliche Flucht vorzubereiten.

Allerdings bezeichnet der Überbegriff Cortison beim Hund auch eine Reihe von synthetischen Glukokortikoiden, die der/die Tierarzt/Tierärztin dem Hund als Medikament verabreicht. So werden viele Krankheiten, die auf Entzündungsprozessen beruhen oder auch allergische Reaktionen sowie Autoimmunerkrankungen, mit Glukokortikoiden behandelt, die in Form von Tabletten, Sprays, Salben oder Injektionen verabreicht werden.

Cortison für den Hund: Bekommt der Vierbeiner dadurch Hunger?

Wie bei so vielen Medikamenten kann auch das Cortison für den Hund Nebenwirkungen mit sich bringen – und eine von diesen ist, dass der Vierbeiner starken Appetit und/oder Durst bekommt. Auch ein vermehrtes Hecheln kann durch die Gabe von Cortison auftreten. Diese Nebenwirkungen sind in den meisten Fällen allerdings nur kurzlebig und sollten nach spätestens 24 Stunden wieder verschwinden.

Bei einer Langzeitanwendung von Cortison, wie zum Beispiel bei einer chronischen Erkrankung, können die Nebenwirkungen allerdings Probleme verursachen, wie zum Beispiel laut SantéVet die folgenden:

  • Veränderung von Haut und Fell (rissige Haut, Fellverlust)
  • Erbrechen und/oder Durchfall
  • Geschwüre der Magen- oder Darmschleimhäute
  • Abbau der Muskulatur
  • Polydipsie/Polyurie (starker Durst/vermehrter Harnabsatz)
  • Leberwertveränderungen
  • Verhaltensänderungen (z. B. Lethargie oder Aggression)
  • Fetteinlagerungen
  • Gewichtszunahme
  • Verschlimmerung oder Auslösen einer Diabetes-Erkrankung
  • Wundheilungsstörungen
  • erhöhtes Risiko für Infektionen

Kommt es zu diesen starken Nebenwirkungen während einer Langzeitbehandlung, darf das Medikament jedoch nicht einfach so abgesetzt werden. Stattdessen sollten die Glukokortikoide langsam ausgeschlichen werden, da den Vierbeinern sonst eine lebensgefährliche Addison-Krise (akute Nebenniereninsuffizienz) droht.

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