„Alles für den Ar***“, denkt sich die Mieze, wenn sie mit ihrem Allerwertesten über den Teppich rutscht. Was erst einmal lustig aussieht, kann ein Anzeichen für entzündete Analdrüsen bei der Katze sein. In diesem ausführlichen Ratgeber erkläre ich dir, wie du die Symptome richtig deutest und welches Hausmittel du vor dem Tierarztbesuch ausprobieren kannst.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Was du über die Analdrüsen der Katze wissen musst
- Verstopfte Analdrüsen: „Schlittenfahren“ als erstes Symptom
- Wie sieht eine verstopfte Analdrüse bei der Katze aus?
- Aua am After? Ab zum Tierarzt!
- Kann man die Analdrüsen der Katze selbst ausdrücken?
- Sonderfall: Die Analdrüsen entleeren sich spontan
- Wie schnell füllen sich die Analdrüsen bei Katzen?
- Wann und wie oft sollten die Analdrüsen ausgedrückt werden?
- Hausmittel gegen entzündete Analdrüsen
Was sind Analdrüsen? Die Analdrüsen deiner Katze sind kleine Drüsen, die sich links und rechts vom After befinden. Durch die Abgabe eines übelriechenden Sekrets markiert die Mieze ihr Revier. Dieses Sekret ist normalerweise dünnflüssig und wird beim Kotabsatz ausgedrückt. Sind die Analdrüsen jedoch entzündet, können sie verstopfen und wehtun.
Wie das Tiermagazin Wamiz erklärt, verstopfen die Analdrüsen der Katze dann, wenn das Drüsensekret nicht richtig abfließen kann. Das passiert, wenn der Kot deiner Mieze zu weich oder zu hart ist und somit den Abfluss verhindert. Bei Seniorkatzen kann auch die mangelnde Körperpflege eine Ursache sein.
Verstopfte Analdrüsen: „Schlittenfahren“ als erstes Symptom
Es gibt einige deutliche Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass deine Katze Probleme mit den Analdrüsen hat. Dazu gehören:
- Schlittenfahren: Die Katze rutscht mit dem Hinterteil über den Boden.
- Übermäßiges Lecken: Die Katze leckt oder beißt sich ständig am Afterbereich.
- Geruch: Ein unangenehm starker Geruch tritt auf.
- Verhaltensänderungen: Deine Katze wirkt gereizt oder zeigt Unbehagen.
- Schwellungen oder Rötungen: Der Bereich um den After kann gerötet oder geschwollen sein.
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Wie sieht eine verstopfte Analdrüse bei der Katze aus?
Eine verstopfte Analdrüse bei der Katze erkennst du daran, dass sie geschwollen, rot und entzündet ist. Berührst du sie, spürst du möglicherweise einen harten, prall gefüllten Bereich, der deinem Vierbeiner unangenehm schmerzt. Tritt bereits Eiter aus, ist das ein Anzeichen für eine Infektion.
Aua am After? Ab zum Tierarzt!
Eine Verstopfung der Analdrüsen kann sehr schmerzhaft für deine Katze sein. Insbesondere, wenn eine Infektion vorliegt. Beobachtest du die oben genannten Symptome bei deiner Fellnase, bring sie zum Tierarzt oder zur Tierärztin. In der Praxis können die verstopfte Analdrüsen fachgerecht entleert werden.
Kosten für das Ausdrücken der Analdrüsen beim Tierarzt
Die Kosten für das Ausdrücken der Analdrüsen hängen von der Region und der Tierarztpraxis ab. In der Regel kannst du mit einem Preis von etwa 10 bis 30 Euro rechnen. Ist die Situation komplizierter, zum Beispiel wenn eine Entzündung vorliegt und zusätzliche Behandlungen wie Antibiotika oder Spülungen nötig sind, kann der Betrag auch höher ausfallen.
Kann man die Analdrüsen der Katze selbst ausdrücken?
Einfache Antwort: Kann man machen, sollte man aber nicht. Ohne die notwendige Erfahrung und fundiertes Wissen könntest du deinen Liebling dabei verletzen oder die Entzündung sogar noch verschlimmern. Da betroffene Katzen meist unter starken Schmerzen leiden, solltest du das Ausdrücken der Analdrüsen dem Tierarzt oder der Tierärztin überlassen.
Tipp: Hat deine Katze häufiger Probleme mit verstopften Analdrüsen, kann dir der Tierarzt oder die Tierärztin das richtige Vorgehen zeigen, falls du es im Notfall doch mal zu Hause versuchen möchtest. Vertraue dabei nicht auf Anleitungen aus dem Internet.
Sonderfall: Die Analdrüsen entleeren sich spontan
Wenn sich die Analdrüsen spontan entleeren, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sie viel zu voll sind oder es zu einem Druckaufbau kommt. Dies führt zu einem plötzlichen, oft übelriechenden Ausfluss. Wenn sich die Analdrüsen plötzlich entleeren, behalte passiert, solltest du deine Katze genau beobachten. Zeigt sie Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein, solltest du dir tierärztlichen Rat einholen.
Wie schnell füllen sich die Analdrüsen bei Katzen?
Wie schnell sich die Analdrüsen wieder füllen, hängt von der individuellen Katze ab. Einige Katzen haben nie Probleme damit, während andere aufgrund von ihrer Anatomie, ihrer Ernährung oder der Kotkonsistenz regelmäßig von Analdrüsenproblemen betroffen sind. Bei manchen Katzen füllen sich die Drüsen innerhalb weniger Wochen wieder, bei anderen dauert es Monate.
Wann und wie oft sollten die Analdrüsen ausgedrückt werden?
Bei gesunden Katzen ist das Ausdrücken nicht notwendig, da die Drüsen sich auf natürlichem Weg leeren, schreibt das Portal Katzenkram. Hat dein Liebling wiederholt Probleme mit den Analdrüsen, könnte es notwendig sein, sie regelmäßig ausdrücken zu lassen. Normalerweise sollte das Ausdrücken nur dann erfolgen, wenn Symptome auftreten, da ein zu häufiges Entleeren die Drüsen reizen kann.
Hausmittel gegen entzündete Analdrüsen
Hausmittel wie warme Kompressen oder die Zugabe von Ballaststoffen ins Futter können helfen, leichte Entzündungen oder Verstopfungen zu lindern. Die Ballaststoffe fördern die Bildung von festerem Kot, was die natürliche Entleerung der Analdrüsen unterstützt. Bei ernsthaften Problemen oder anhaltenden Symptomen ist ein Tierarztbesuch jedoch unerlässlich.