Im Jahr 2023 haben sich Arbeitnehmer:innen im Durchschnitt etwa 15 Tage pro Jahr krankgemeldet. Um den hohen Krankenstand zu kompensieren, haben sich einige Unternehmen etwas Neues einfallen lassen. Sie zahlen Mitarbeiter:innen, die nie krank sind eine sogenannte Anwesenheitsprämie. Wie genau das Konzept funktioniert und in welchen Unternehmen es bereits genutzt wird, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zur „Anwesenheitsprämie“:
Was ist die Anwesenheitsprämie?
Wer nicht krank ist, soll dafür belohnt werden. Das ist das Ziel der Anwesenheitsprämie, die bereits in einigen Unternehmen an die Mitarbeiter:innen verteilt wird. Angestellte, die sich also innerhalb eines Jahres kein einziges Mal krankmelden, erhalten am Jahresende eine Prämie. Meistens handelt es sich dabei um eine bestimmte Summe an Geld. Mitarbeiter:innen, die jedoch mindestens einen Tag im Jahr gefehlt haben, weil sie krank waren, gehen leer aus.
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Anwesenheitsprämie: Diese Unternehmen zahlen sie
Die Anwesenheitsprämie existiert jedoch nicht nur in der Theorie. Es gibt immer mehr Unternehmen, die Mitarbeiter:innen, die ständig zur Arbeit erscheinen, damit entlohnen. Laut Recherchen von SWR und WDR sind dabei unter anderem die folgenden Unternehmen betroffen.
Die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) zahlt ihren Angestellten bis zu 250 Euro pro Quartal, wenn sie nicht krank sein sollten. Mitarbeiter:innen, die nur zwei Krankheitstage haben, können noch mit 200 Euro rechnen und wer zwischen drei und vier Tagen fehlt, erhält noch immer einen Bonus in Höhe von 125 Euro. So ergibt sich im Jahr eine Summe in Höhe von bis zu 1.000 Euro.

Ein ähnliches Verfahren gibt es auch bei der Hamburger Hochbahn. Hier erhalten allen Mitarbeiter:innen pro Halbjahr ein Bonus von 615,62 Euro. Je nachdem, wie oft eine Person fehlt, gibt es Abzüge davon. Ab dem 17. Krankheitstag wird keine Prämie mehr gezahlt.
I-SEC – der Sicherheitsdienstleister des Frankfurter Flughafens handhabt die Anwesenheitsprämie nochmal etwas anders. Hier erhalten Angestellte einen täglichen Anwesenheitsbonus in Höhe von 2,50 Euro. Im Monat kommt hierbei eine Summe von 50 Euro zusammen.
Fazit: Anwesenheitsprämie steht in der Kritik
Insbesondere bei verschiedenen Verkehrsgesellschaften sollen Anwesenheitsprämien dafür sorgen, dass der hohe Krankenstand reduziert wird und die Fahrtenausfälle, die dadurch entstehen, möglichst geringgehalten werden.
Grundsätzlich kann eine Anwesenheitsprämie Mitarbeiter:innen also motivieren und sie für ihre geleistete Arbeit belohnen. Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte an diesem Modell. Kritiker:innen sehen das Problem vor allem darin, dass immer mehr Arbeitnehmer:innen dazu geneigt sind, trotz Krankheit auf der Arbeit zu erscheinen, nur um den Bonus zu erhalten.