Wir alle wollen regelmäßig neue, gesündere, bessere Angewohnheiten etablieren. Sei es öfter joggen zu gehen, mehr Wasser zu trinken oder jeden Tag 20 Liegestütze zu machen – es ist extrem schwer diese Vorhaben gewissenhaft durchzuziehen. Ein Forscher hat nun allerdings herausgefunden, mit welchem Trick du dein Gehirn austricksen kannst, um Angewohnheiten nachhaltig zu etablieren und in deinen Alltag zu integrieren.
Das erwartet dich zum Thema „Gehirn austricksen“:
Gehirn austricksen: Kann man sich selbst hinters Licht führen?
Sich selbst auszutricksen und dem Gehirn etwas vorzugaukeln, ist nicht einfach. Jedoch gibt es tatsächlich Möglichkeiten, wie du zunächst bewusst und dann unterbewusst neue Angewohnheiten etablieren kannst. Das funktioniert durch Synapsen, die sich dein Leben lang neu bilden können. Wenn du eine Sache, die du lernen möchtest, immer wieder wiederholst, bilden sich irgendwann Synapsen im Gehirn, die eine fremde Sache zu einer Angewohnheit machen. Dies dauert ungefähr 60 Tage.
Wenn du jedoch nichts Neues lernen möchtest, sondern eine schon bekannte Sache schlicht häufiger in deinen Alltag integrieren möchtest, ist es schwieriger dies zu etablieren. Wie es dir dennoch gelingen kann, erfährst du jetzt.
Gehirn austricksen: Mit diesem einfachen Trick klappt es
Laut den Forscher:innen gibt es einen einfachen Trick, wie sich die Synapsen ausbilden und du schnell neue Angewohnheiten etablierst. Dazu musst du Angewohnheiten-Ketten baust. Wenn du beispielsweise mehr trinken möchtest, nimm dir nicht vor, jeden Tag zwei Liter zu trinken. Bei so einem Vorhaben kann viel zu viel dazwischenkommen. Nimm dir lieber vor „Jeden Morgen, wenn ich die Kaffeemaschine anmache, trinke ich einen Schluck Wasser.“ oder „Immer, wenn ich meinen Laptop aufklappe, trinke ich einen Schluck Wasser.“. Du musst die zu lernende Angewohnheit auf etwas aufbauen, was du ohnehin immer machst. So bilden sich neue Strukturen in deinem Gehirn, die irgendwann die Kaffeemaschine mit einem Schluck Wasser verbinden.
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Diese vier Dinge musst du beachten
Es gibt vier Punkte, die du laut den Wissenschaftler:innen beachten musst, damit dieser Trick wirksam ist. Denn nur der Wille alleine, reicht häufig nicht.
1. Genauigkeit
Versuche, deine Sätze so präzise wie möglich zu formulieren. So kann dir weniger dazwischenkommen. Ein anderes Beispiel wäre: „Immer, wenn ich mein Kind ins Bett bringe und die Tür geschlossen habe, meditiere ich fünf Minuten.“. Das ist viel genauer als „Ich meditiere jeden Abend fünf Minuten.“ Weil was, wenn du einen langen Tag hattest, oder etwas Spannendes im Fernsehen läuft? Eine ungenaue Formulierung lässt viel zu viel Platz für Dinge, die dazwischenkommen können.
2. Kürze
In der Kürze liegt die Würze – das gilt auch bei neuen Angewohnheiten. Wenn du dir beispielsweise vornimmst, jeden Morgen nach deinem Kaffee 30 Minuten zu trainieren, passiert es dir sicher schnell, dass du mal keine 30 Minuten Zeit hast. Es ist viel effektiver, wenn du mit kurzen Vorhaben startest. Nimm dir also lieber vor, zehn Sit-Ups oder eine Minute Unterarmstütz zu machen. Solch kurze Vorhaben schaffst du immer und kannst so leichter die Synapsen ausbilden.
3. Nachhaltigkeit
Wenn du neue Angewohnheiten etablieren möchtest, überlege, wie du dies möglich nachhaltig gestalten kannst. Die Forscherin Dr. Melissa Ming Foynes gibt zum Beispiel den Tipp, dass Morgenmuffel ihre neuen Angewohnheiten nicht in den Morgen verlegen sollten. Diese Menschen bekommen morgens ohnehin nicht viel zustande. Wenn dann auch noch eine neue Angewohnheit dazukommt, ist das wenig nachhaltig. Versuche also, all das, was du dir vornimmst, auf deinen Alltag anzupassen. Nur so hast du eine Chance, dass es sich etabliert.
4. Fokus auf ähnliche Dinge
Das Gehirn konzentriert sich am liebsten auf eine Sache beziehungsweise auf ein bestimmtes Thema. Wenn es zum Beispiel dein Ziel ist, ausgeglichener in den Tag zu starten, solltest du Sport und Meditation miteinander verbinden. Diese Dinge gehören zusammen, da sie sehr körperlich sind. Ein Kaffee und ein gutes Buch führen auch zu Ausgeglichenheit, sind jedoch schwerer miteinander zu vereinbaren. Denn während du deinen Kaffee kochst zu lesen, überfordert das Gehirn, da diese Dinge zu unterschiedlich sind. Sortiere also deine Angewohnheiten nach Ähnlichkeit, um dein Gehirn auszutricksen.
Fazit: Du kannst dein Gehirn mit einfachen Tricks austricksen
Wie du siehst, ist es nicht besonders schwer, dein Gehirn auszutricksen. Wichtig ist nur, dass du es auch wirklich möchtest. Wenn du anfängst zu schummeln und dir Ausreden suchst, warum du etwas nicht schaffst, möchtest du diese Angewohnheit vielleicht gar nicht etablieren. Wenn du jedoch wirklich davon überzeugt bist, wirst du auch die Zeit und Willenskraft finden und schon bald ein gesünderes Leben führen.