Woher kommt denn dieser Stimmungswechsel? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Empfehlungen zum Alkoholkonsum grundlegend geändert. Während noch bis vor Kurzem kleine Mengen Alkohol sogar als gesundheitsfördernd eingestuft wurden, heißt es nun: „Verzichten Sie komplett auf Alkohol“. Was hat es mit dieser neuen Einschätzung auf sich? Wir haben das mal genauer unter die Lupe genommen.
Ein grundsätzlicher Wandel in Sachen Alkohol?
Die Aussage, Alkohol in Maßen fördert die Gesundheit und gehört zu einem ausgewogenen Lebensstil einfach dazu, ist jetzt offiziell ungültig. Mancherorts gehört er zum guten Ton und man muss sich öfter rechtfertigen, wenn man ihn nicht trinkt als für seinen regelmäßigen Konsum. Das unterstützten nicht zuletzt die Richtwerte der DGE, die dem Alkohol in geringen Mengen immer wieder eine gesundheitsfördernde Wirkung zusprach. Und das trotz der bekannten Gefahr der Abhängigkeit, dem Verdacht, Krebserkrankungen zu begünstigen und anderen Risiken.
Jetzt findet ein plötzlicher Wandel statt: Laut neuester Aussage der DGE gibt es „keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Menge Alkohol“. Diese Einschätzung basiert auf umfangreichen Forschungsergebnissen, die Alkohol als Ursache für über 200 negative gesundheitliche Folgen identifizieren.
Risiken und Folgen von Alkoholkonsum
„Alkohol ist eine psychoaktive Droge“, erklärt die DGE weiter. Wer schon einmal ordentlich gefeiert und dabei einen Cocktail nach dem anderen getrunken hat, kennt die kurzfristigen Folgen von Alkohol: Beeinträchtigungen der Koordination, Aufmerksamkeit und Reaktionszeit sind nur wenige davon. Ganz zu schweigen vom Kater am nächsten Morgen. Doch auch langfristig tut Alkohol unserer Gesundheit nichts Gutes und der Konsum kann in einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beispielsweise Diabetes Typ 2 münden.
Übrigens: Laut DGE liegt der Alkoholkonsum in Deutschland doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt!
Woher kam der Irrglaube, Alkohol sei in Maßen gesund?
Wie so ein grober Fehler passieren konnte, fand die kanadische Victoria University heraus. Die früheren Studienergebnisse waren offenbar verzerrt, weil es schlichtweg Mängel im ganzheitlichen Ablauf der Studien gab. Das brachten die Forschenden mithilfe von 107 Langzeituntersuchungen ans Licht. Die DGE erklärt weiterhin, dass der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gesundheit sehr komplex sei. Daher finden sich in der aktualisierten Empfehlung mittlerweile Risikostufen statt Verzehrempfehlungen.
Darf ich jetzt nie wieder Alkohol trinken?
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lass ihn ganz weg. Deine Gesundheit wird es dir sicher danken, wenn du nicht nur im Dry January eine Alkoholpause einlegst. Der Trend geht ohnehin immer mehr zu alkoholfreien Alternativen und es gibt reichlich leckere Mocktail-Rezepte, die du ohne Kater und gesundheitliche Risiken genießen kannst.
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