Vor allem Menschen mit langen Haaren kennen dieses Problem: Man verliert Haare wie am laufenden Bande. Aber wohin mit den abgefallenen Haaren? Gehören sie womöglich in die Biotonne, oder kann man sie doch einfach in der Toilette herunterspülen? Wie du Haare am besten entsorgen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Woraus bestehen Haare eigentlich?
Haare bestehen hauptsächlich aus Keratin, einem proteinhaltigen Faserprotein. Keratin bildet die Struktur von Haaren, Nägeln, Federn und anderen hornartigen Geweben im Tier- und Menschenkörper. Die Haarwurzeln in der Haut produzieren ständig neue Zellen, die dann verhornen und zu Haaren werden.
Ein Haar besteht aus drei Schichten: der Kutikula (äußere Schicht), dem Cortex (Mittelschicht) und dem Mark (innerste Schicht). Die genetische Veranlagung eines Individuums bestimmt die Haarfarbe, Textur und Form, während äußere Einflüsse wie Ernährung und Umwelt die Haargesundheit beeinflussen können.
Haare entsorgen: 3 Tipps
Damit du deine abgefallenen Haare richtig entsorgen kannst, haben wir im Folgenden ein paar Tipps für dich,
1. Kompostierung
Haare sind biologisch abbaubar und können unter bestimmten Bedingungen sogar kompostiert werden. Wenn du Zugang zu einem eigenen Kompost hast, kannst du Haare zusammen mit anderen organischen Bio-Abfällen entsorgen. Es kann jedoch einige Zeit dauern, bis sich deine Haare vollständig zersetzt haben. Du kannst deine Haare allerdings auch als Dünger verwenden.
Die Forscher:innen der Mississippi State Universität in Verona (USA) haben sich sogar auf wissenschaftlicher Ebene mit diesem Thema auseinandergesetzt – und das schon im Jahr 2008. In dieser Studie verglichen sie den Wachstum von vier Kulturen: Salat, einjähriger Beifuß, gelber Hornmohn und Mutterkraut. Die Pflanzen wurden dann unter anderem mit Langzeitdünger, wasserlöslichem Dünger und nicht kompostierten Haaren, die der Erde beigemischt wurden, gedüngt.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Denn die Pflanzen, die mit den Haaren gedüngt wurden, wuchsen nach einiger Zeit besser als die Pflanzen, die mit anderem Dünger behandelt wurden. Allerdings zeigt die Studie auch, dass Haare nicht als Wachstumswunder gelten können. Anorganische Mineral- oder Flüssigdünger könnten die Erträge noch mehr steigern, während Haare einige Zeit benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten. Ist diese Zeit allerdings vergangen, wirken Haare genauso gut wie die herkömmlichen Düngemittel im Gartenbau.
2. Hausmüll
Die Berliner Recycling schreibt, dass Haare einfach im Hausmüll entsorgt werden können. Das heißt, dass man sie in die Restmüll- oder in der Biotonne werfen kann, um sie richtig und nachhaltig so zu entsorgen.
Weitere Artikel über Nachhaltigkeit?
– Leere Gläser upcyclen: 9 Ideen, was du damit machen kannst
– In welche Tonne gehört eigentlich ein dreckiger Schwamm?
– Mülltrennen: Diese 3 Dinge wirfst du immer in die falsche Tonne!
3. Haare gehören nicht in die Toilette oder den Abfluss!
Haare sollten auf keinen Fall in die Toilette gespült werden. Denn obwohl sie biologisch abbaubar sind, können sie trotzdem zu Verstopfungen in den Abwasserleitungen führen. Dasselbe gilt übrigens auch für den Abfluss, da deine Haare können sich in den Rohren verfangen und langfristig zu Blockaden führen können.