Es gehen zwar nur noch wenige Schreckensnachrichten von hohen Inzidenzzahlen und Coronatoten herum. Doch die Supermärkte und Discounter der Republik stehen mit den sinkenden Inzidenzen und der erhöhten Impfquote vor einem Problem, das sie zu Beginn der Pandemie nicht hatten erahnen können.
Die Coronatests werden Aldi, Lidl, Rewe und Co. gerade zum Verhängnis. Was genau ist denn das Problem? Gerade die neuen Coronalockerungen, die wegen der gesunkenen Inzidenzen derzeit beinahe überall in der Bundesrepublik durchgeführt werden, sind für die meisten Supermärkte problematisch. Sie hätten nicht damit gerechnet, dass ihnen die eingekauften Corona-Selbsttests bald als Ladenhüter die Regale verstopfen würden.
Coronafiasko im Supermarkt: Das erwartet dich
An fast jeder zweiten Straßenecke kann man derzeit einen kostenlosen Corona-Bürgertest machen. Das geht schnell, einfach, professionell und ist auch noch vollkommen gratis. Kein Wunder, dass die Schnelltests in den Supermärkten nicht mehr der Renner sind. Noch im März 2021 haben sich Verbraucher:innen gegenseitig die Nasen blutig gehauen, um an die Tests heranzukommen. Mittlerweile hat sich die Lage so sehr entspannt, dass wir die Dinger im Laden hinterhergeworfen bekommen.
Coronatests: Hier gibt es sie mittlerweile
- professionelle Teststationen in geschlossenen Kinos und anderen Einrichtungen
- professionelle Teststationen in Einkaufsstraßen und vor großen Ausflugslokalen
- Teststationen in Apotheken und Krankenhäusern
- kostenlose Selbsttests in den meisten Büros
Außerdem: Die Impfquote steigt nun doch immer schneller an. Vollständig Geimpfte benötigen nach zwei Wochen keinen negativen Coronatest mehr, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu dürfen.
Wer braucht denn eigentlich noch einen Selbsttest im Supermarkt?
Eigentlich braucht niemand mehr einen Selbsttest im Supermarkt zu kaufen, wenn er seinen Tag gut organisiert und strukturiert. Die meisten Menschen haben in ihrer näheren Umgebung eine professionelle Teststation. Sollte man aber einmal spontan in ein Restaurant gehen, bei dem man ein negatives Testergebnis benötigt, ist es sinnvoll, einen Schwung Selbsttests zuhause zu haben. Doch selbst bei Restaurantbesuchen ist die Testpflicht zum allergrößten Teil aufgehoben. Nur noch „Drinnensitzende“ sollten sich testen lassen. Bei Terminen in öffentlichen Behörden, wie beispielsweise einem Erste-Hilfe-Kurs, benötigt man übrigens auch noch einen Test.
Supermärkte müssen draufzahlen
Marktforschungsdaten der Lebensmittelzeitung zeigen, dass der stationäre Handel von April bis Anfang Mai 18 Millionen Testpackungen verkaufte – unter anderem gab es teilweise sechsstellige Verkäufe täglich. Mittlerweile sind es jedoch nicht einmal mehr die Hälfte. Die Supermärkte, die sich seit Beginn diesen Jahres mit Coronatests eingedeckt haben, schauen nun etwas verwirrt aus der Wäsche. Es wird sogar bereits von Negativgeschäften gesprochen. Was können die Supermärkte denn nun tun?
Die Preise für Coronatests sind gefallen
- Bei Aldi, Lidl & Kaufland kosten die Tests heute gut 2,99 €. Vor wenigen Wochen waren es noch knapp 5 €.
- Bei Rewe kostet ein Test noch gut 3,99 €
- Netto ist dazu übergegangen, seinen Kund:innen einen Test zu schenken, wenn sie über 30 € einkaufen und die Deutschlandcard vorzeigen können.
Corona-Selbsttests: Nicht jeder will sie haben
Jede:r kann sich also für wenig Geld einen Corona-Schnelltest besorgen. Das ist ja gut und schön. Leider leiden die Supermärkte trotzdem unter den Regeln. Denn: Die Supermarkt-Tests werden bei Weitem nicht überall akzeptiert. Viele Freizeiteinrichtungen und Fitnessstudios akzeptieren keine Selbsttests, sondern nur professionell durchgeführte.
In den meisten Regionen braucht man nicht mal mehr einen Test, um einen Einkaufsbummel zu machen. In NRW und anderen Bundesländern wurde das bereits am Wochenende entschieden. Werden die Tests also immer unnützer?
Supermärkte haben aufs falsche Pferd gesetzt
Die Lebensmittelzeitung berichtete davon, dass die Tests mittlerweile für weniger über die Ladentheke gehen als sie ursprünglich gekostet haben sollen. So wird es zu einem Minusgeschäft für die Supermärkte. Verschenken und verramschen sollte man sie aber dennoch nicht, so der Chef von dm, Christoph Werner. Denn man weiß ja nie, wann sie wieder nützlich werden können.
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