„Die Rente ist sicher“ – genau das versprach der frühere Bundesarbeitsminister und CDU-Politiker Norbert Blüm vor gut 37 Jahren. Was damals vielleicht zutraf, gilt heute jedoch nicht mehr. Denn in den nächsten Jahren gehen Babyboomer in den Ruhestand. Die Konsequenz: Immer mehr Rentner:innen stehen einer wachsenden Anzahl von Beitragszahler:innen gegenüber. Mit dem angekündigten Rentenpaket II plant die Bundesregierung das Rentensystem für die Zukunft zu stabilisieren. Welche Maßnahmen dafür ergriffen werden sollen, erfährst du hier.
Wie die Regierung mit dem Rentenpaket II den Ruhestand sichern will
Die Ampel-Koalition kündigte das Rentenpaket II an, um das dringend reformbedürftige deutsche Rentensystem anzugehen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bestätigte dies und betonte, dass das Hauptziel des Pakets die Stabilisierung des Rentenniveaus sei. Angesichts einer wachsenden Zahl von Rentnern und einer abnehmenden Zahl von Erwerbstätigen sei dies von entscheidender Bedeutung.
Heil äußerte sich zuversichtlich, dass das Kabinett rasch darüber entscheiden werde, und hoffte darauf, dass der Bundestag die Vorlage bereits in der ersten Jahreshälfte beraten könne. Er unterstrich die Notwendigkeit, nach einem lebenslangen Arbeitsengagement eine gerechte und angemessene Rente zu gewährleisten.
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Das sind die Kernpunkte des zweiten Rentenpakets
Wie bereits erwähnt, soll mit Hilfe des Rentenpakets II die Zukunftsfähigkeit des deutschen Rentensystems gesichert werden. Die zentralen Elemente des Pakets umfassen die Stabilisierung des Rentenniveaus, die Einführung der Aktienrente und die Beibehaltung des Beitragssatzes. Gemeinsam sollen diese Maßnahmen dazu beitragen, die Rentenversicherung zu stärken. Was im Detail geplant ist, erfährst du im Folgenden:
Rentenniveau soll stabil bleiben
Die erste Maßnahme des Rentenpakets II zielt darauf ab, das Rentenniveau bis zum Jahr 2039 auf dem aktuellen Stand von 48 Prozent zu stabilisieren. Dabei beschreibt das Rentenniveau das Verhältnis der Rente zum durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers, wie von der Deutschen Rentenversicherung definiert.
Minister Hubertus Heil betont, dass der Gesetzgeber bis 2025 ohnehin eine Mindesthöhe von 48 Prozent garantieren wird. Diese Schritte sollen sicherstellen, dass künftige Rentnerinnen und Rentner eine Rente erhalten, die fair zu ihrem vorherigen Einkommen steht, so berichtet die Augsburger Allgemeine.
Aktienrente soll eingeführt werden
Die Einführung der Aktienrente zielt darauf ab, die internationalen Kapitalmärkte zur Finanzierung der Rentenbeiträge zu nutzen. Laut einem Bericht des Spiegels wird ein Volumen zwischen zehn und zwölf Milliarden Euro für diese Maßnahme diskutiert. FDP-Chef Christian Lindner brachte die Idee der Aktienrente, auch als Generationenkapital bekannt, ein. Die Umsetzung ist ab Mitte der 2030er-Jahre geplant. Das Generationenkapital soll das Rentensystem stabilisieren und langfristig zur Sicherung der Rentenfinanzierung beitragen.
Rentenpaket II: Beibehaltung des aktuellen Beitragssatzes
Im Rahmen des Rentenpakets II soll die Beibehaltung des aktuellen Beitragssatzes von 18,6 Prozent die dritte Säule bilden, um die finanzielle Belastung für Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber zu begrenzen. Trotz der demografischen Herausforderungen wird angestrebt, den Beitragssatz in den nächsten Jahren stabil zu halten.
Informationen aus Ampel-Kreisen deuten darauf hin, dass derzeit keine Pläne für eine Erhöhung bestehen; lediglich eine minimale Anpassung um 0,1 Prozentpunkte könnte möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt erwogen werden. Diese Strategie verfolgt das Ziel, das Rentensystem zu stabilisieren, ohne die Beitragszahler:innen zusätzlich zu belasten.