Die Aussicht, früher in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen, ist für viele verlockend. Doch bevor du dich für die Rente mit 63 entscheidest, solltest du genau wissen, wie viel Geld du tatsächlich bekommen wirst. In diesem Artikel erfährst du, welche finanziellen Auswirkungen die Rente mit 63 haben kann und worauf du achten solltest.
Was bedeutet Rente mit 63?
Die Rente mit 63 ermöglicht es dir, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, wenn du mindestens 45 Versicherungsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen kannst. Diese Regelung wurde eingeführt, um langjährigen Versicherten die Möglichkeit zu geben, früher aufzuhören zu arbeiten, ohne allzu große finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen.
Abschläge bei der Rente mit 63
Ein wichtiger Punkt, den du berücksichtigen musst, sind die Abschläge auf deine Rente. Für jeden Monat, den du vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand gehst, wird deine Rente um 0,3 % gekürzt. Das summiert sich auf 3,6 % pro Jahr. Wenn du also beispielsweise vier Jahre früher in Rente gehst, beträgt der Abschlag insgesamt 14,4 %. Diese Kürzung bleibt dauerhaft bestehen und wirkt sich auf deine monatliche Rente aus.
Beispielrechnung: So viel Geld bekommst du
Nehmen wir an, du hast eine durchschnittliche monatlich Rente von 1.500 Euro. Wenn du nun vier Jahre früher in Rente gehst, musst du einen Abschlag von 14,4 % hinnehmen. Das bedeutet, deine Rente wird um 216 Euro gekürzt. Du erhältst also nur noch 1.284 Euro pro Monat. Diese Kürzung bleibt dauerhaft bestehen, und du musst mit diesem geringeren Betrag auskommen.
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Abschläge nach Jahrgang
In der Tabelle siehst du, wie sich die Abschläge je nach Jahrgang und regulärem Rentenalter entwickeln:
Jahrgang | Reguläres Rentenalter | Rentenalter mit 63 | Abschlag (%) |
1956 | 65 Jahre und 10 Monate | 63 Jahre | 10,8 % |
1957 | 65 Jahre und 11 Monate | 63 Jahre | 11,1 % |
1958 | 66 Jahre | 63 Jahre | 12,0 % |
1959 | 66 Jahre und 2 Monate | 63 Jahre | 12,6 % |
1960 | 66 Jahre und 4 Monate | 63 Jahre | 13,2 % |
1961 | 66 Jahre und 6 Monate | 63 Jahre | 13,8 % |
1962 | 66 Jahre und 8 Monate | 63 Jahre | 14,4 % |
1963 und jünger | 67 Jahre | 63 Jahre | 14,4 % |
Höhere Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung
Ein weiterer Aspekt, den du bei der Rente mit 63 berücksichtigen musst, sind die höheren Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Da du früher in den Ruhestand gehst, bist du nicht mehr durch deinen Arbeitgeber abgesichert. Dies kann zu höheren monatlichen Kosten führen, die deine Rente zusätzlich belasten. Es ist wichtig, diese zusätzlichen Ausgaben in deine Planung mit einzubeziehen.
Möglichkeiten zur Aufbesserung der Rente
Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, die finanzielle Belastung zu minimieren. Du könntest zum Beispiel überlegen, neben der Rente eine geringfügige Beschäftigung aufzunehmen, um deine Einkünfte aufzubessern. Auch private Vorsorgeprodukte wie eine Riester-Rente oder betriebliche Altersvorsorge können dazu beitragen, deine finanzielle Situation im Ruhestand zu verbessern.
Fazit: Rente mit 63 prüfen und vorsorgen
Die Rente mit 63 bietet die Möglichkeit, früher in den Ruhestand zu gehen, ist aber auch mit finanziellen Einbußen verbunden. Abschläge, höhere Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und ein insgesamt geringeres Einkommen sind wichtige Punkte, die du berücksichtigen musst. Eine sorgfältige Planung und eventuell zusätzliche Einkommensquellen können helfen, diese Belastungen zu mindern.
Quellen: verbraucherzentrale.de, deutsche-rentenversicherung.de, bmas.de