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Diese Bank möchte die Hälfte ihrer Filialen schließen

In Deutschland sind Bankfilialen schon seit Jahren auf dem Rückzug. Ein Bankinstitut könnte man schon bald deutlich seltner im Stadtbild sehen.

Eine Frau steht an einem Geldautomaten.
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In den vergangenen Jahren haben viele Bankinstitute ihr Filialnetz in Deutschland deutlich ausgedünnt. So haben im Jahr 2022 rund 1.266 Bankfilialen ihre Türen für immer geschlossen. Für viele Bürgerinnen und Bürger wird es damit deutlich schwerer, sich in einer Bank in ihrer Nähe beraten zu lassen. Manche Bankkund:innen dürften es in Zukunft wohl noch schwerer haben. Denn ein Bankinstitut möchte rund die Hälfte ihrer Filialen schließen. Welche das ist und welche Gründe hinter der Massenschließung stecken, erfährst du hier.

Hälfte der Postbank-Filialen sollen schließen

Einmal schnell zur Bankfiliale in der Nähe gehen, wird für viele Postbank-Kundin:innen künftig nicht mehr so einfach sein. Denn wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet, möchte die Deutsche Bank in den nächsten Jahren bei ihrer Tochter Postbank bis zu 250 der 500 Filialen schließen. Laut Claudio de Sanctis, Privatkunden-Chef der Deutschen Bank, seien eine Vielzahl der Filialen schon seit Längerem defizitär, konnten jedoch bislang nicht aufgegeben werden, da es noch einen langfristigen Vertrag mit der Deutschen Post, dem früheren Eigentümer der Postbank, gab. Nach Angaben von de Sanctis wurde dieser Vertrag nun neu verhandelt.

Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte: „Obwohl stationäre Vertriebswege nach wie vor eine wichtige Rolle in der persönlichen Beratung spielen, plant die Deutsche Bank, das Filialnetz der Postbank in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage anzupassen. Die Anzahl der bundesweiten Standorte, die derzeit bei etwa 550 liegt, soll bis Mitte 2026 schrittweise auf rund 300 reduziert werden.“

Das ist das Serviceangebot der restlichen Standorte

In den restlichen 200 Postbank-Filialen sollen auch zukünftig Post- und Paketdienstleistungen angeboten werden. Darüber hinaus plant die Deutsche Post, ihren Kund:innen auch an Standorten, die zukünftig nicht mehr von Postbank-Filialen abgedeckt werden, Postdienstleistungen in der Nähe anzubieten. Gleichzeitig wird an etwa 100 weiteren Standorten der Postbank ein neues Filialformat eingeführt, das sich ausschließlich auf Bankdienstleistungen konzentriert. Kunden haben dort die Möglichkeit, sich persönlich vor Ort beraten zu lassen.

Welche Bank-Filialen der Postbank sind betroffen?

Welche Filialen von der Schließung genau betroffen sind, ist bis dato nicht bekannt. Auch gibt es keine Informationen darüber, wie es mit den Mitarbeiter:innen der betroffenen Filialen weitergehen soll. „Alle Maßnahmen werden in Kürze mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen verhandelt. In diesen Gesprächen werden auch die endgültigen Zahlen und Standorte festgelegt“, erklärte der Deutsche-Bank-Sprecher. Laut Informationen der Financial Times steht auch das Filialnetz der Deutschen Bank zur Prüfung. Allerdings deuten Insiderberichte darauf hin, dass keine wesentlichen Umstrukturierungen erwartet werden.

Quellen: RTL, RedaktionsNetzwerk Deutschland