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Von wegen schädlich: Gaming-Studie enthüllt positive Effekte auf mentale Gesundheit

Haben deine Eltern früher auch immer auf dich eingeredet, dass du nicht so viel vor deinem Videospiel hängen sollst? Dann zeig ihnen unbedingt diese Studie.

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© Eliza Alves via Canva.com

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Bildschirmzeit ruiniert unsere mentale Gesundheit? Eine Studie sagt etwas anderes. Credit: Eliza Alves via Canva.com

Gehörst du zu den 72,5 Prozent der Jugendlichen in Deutschland, die regelmäßig die Konsole in die Hand nehmen? Ich hatte nur sehr wenig Berührungspunkte mit Videospielen – aber wenn ich mir diese Studie so angucke, überlege ich ernsthaft doch ab und an mal eine Runde zu zocken. Denn entgegen der weitläufigen Meinung, dass solche Spiele negativen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit haben, behauptet eine großangelegte Studie aus Japan das Gegenteil. Was ist dran?

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Gaming macht glücklich – sagt diese Studie

Die Studie aus Japan hat herausgefunden, dass Videospiele einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Forschende untersuchten den Zusammenhang zwischen Gaming und mentaler Gesundheit anhand einer natürlichen Experiment-Situation: Menschen, die eine PlayStation 5 oder eine Nintendo Switch über eine Lotterie gewannen, zeigten danach eine deutlich höhere Zufriedenheit und eine verbesserte psychische Verfassung.

Durch verschiedene statistische Methoden wurde nachgewiesen, dass der Besitz einer Konsole und die damit verbundene Spielzeit das Wohlbefinden steigern. Besonders spannend: Die positiven Effekte waren bei der Nintendo Switch sogar noch ausgeprägter als bei der PlayStation 5. Möglicherweise liegt das daran, dass die Switch oft für gemeinsames Spielen mit Familie und Freunden genutzt wird – soziale Interaktion ist schließlich ein wichtiger Faktor für unser Glück, sagen die Expert:innen aus Japan. Spannend, oder?

Das Maß ist entscheidend für die mentale Gesundheit

Bevor du dich nun stundenlang in dein Lieblingsspiel vertiefst: Die Forschenden fanden auch heraus, dass die positiven Effekte ab einer Gaming-Dauer von mehr als drei Stunden pro Tag abnahmen. Das heißt, Gaming kann durchaus gut für deine mentale Gesundheit sein – solange du es in einem ausgewogenen Rahmen betreibst.

Außerdem zeigte die Untersuchung, dass verschiedene soziale und wirtschaftliche Faktoren den Einfluss von Gaming auf das Wohlbefinden beeinflussen. Je nach Alter, Geschlecht oder familiären Umständen fielen die Effekte unterschiedlich aus. Besonders Jugendliche, die eine PlayStation 5 besaßen, profitierten weniger von den psychologischen Vorteilen als Erwachsene mit einer Switch.

Darum sind Video-Games gut für unsere Psyche

Aber warum macht Gaming eigentlich glücklich? Die Forschenden führen das unter anderem auf die sogenannte Selbstbestimmungstheorie zurück: Videospiele bieten uns Herausforderungen, fördern unsere Fähigkeiten und lassen uns Erfolgserlebnisse sammeln – das stärkt das Selbstbewusstsein. Zudem gibt es zahlreiche Spiele, die speziell zur Entspannung oder zur Stressbewältigung entwickelt wurden.

Aber: Eine Studie der World Health Organization (WHO) warnt gleichzeitig, denn Videospiele können auch negative Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit haben. So kann Gaming auch ins Gegenteil umschlagen und beispielsweise auch in einer Sucht münden. Je nach Veranlagung, Art der Spiele, äußeren Umständen und Maß sind Videospiele durchaus mit Vorsicht zu genießen, erklärt die WHO.

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Quellen: World Health Organization “Gaming Disorder”, Studie “Causal effect of video gaming on mental well-being in Japan 2020–2022