Wie viel Pension Beamte im Alter erhalten, ist ein vieldiskutiertes Thema, besonders im Vergleich zur Rente. Hier erfährst du, welche Beträge Beamte durchschnittlich erwarten können und warum ihre Pension oft deutlich höher ausfällt als die Rente.
Durchschnittliche Pensionen in Deutschland
Im Januar 2022 betrug die durchschnittliche Pension für Beamt:innen Deutschland 3.170 Euro brutto pro Monat, so das Statistische Bundesamt. Das sind zehn Euro mehr als im Vorjahr. Je nach Dienstgrad unterscheiden sich die Pensionen deutlich:
- Mittlerer und einfacher Dienst: 2.318 Euro monatlich
- Gehobener Dienst: 3.339 Euro monatlich
- Höherer Dienst: 4.973 Euro monatlich
Von diesen Beträgen gehen allerdings noch Steuern und Beiträge zur Krankenversicherung ab.
Unterschiedliche Pensionen für Männer und Frauen
Im Jahr 2022 erhielten Männer durchschnittlich eine um 17% höhere Pension als Frauen. Männer kamen auf 3.320 Euro brutto pro Monat, während Frauen durchschnittlich 2.840 Euro erhielten. Diese Differenz ist hauptsächlich auf kürzere Dienstzeiten und häufigere Teilzeitarbeit bei Frauen zurückzuführen.
Die höchsten Pensionen gingen an männliche Beamte aus dem Schuldienst (3.890 Euro) und anderen Landesbereichen (3.970 Euro). Frauen, die bei Postnachfolgeunternehmen beschäftigt waren, erhielten mit 2.080 Euro die niedrigsten Pensionen.
Die Rente im Vergleich zur Pension
Die Renten in Deutschland sind deutlich niedriger als die Pensionen. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Rente für Neurentner:innen bei etwa 1.600 Euro brutto pro Monat, allerdings nur, wenn sie 45 Jahre gearbeitet hatten. Viele Rentner:innen mussten jedoch mit weniger als 1.000 Euro monatlich auskommen, nachdem alle Abzüge gemacht wurden.
Frauen erhielten im Durchschnitt 856,05 Euro nach Abzügen, während Männer auf 1.203,53 Euro kamen. In den alten Bundesländern war der Unterschied besonders ausgeprägt: Männer erhielten dort durchschnittlich 1.218 Euro, Frauen nur 809 Euro.
Warum sind Pensionen höher als Renten?
Die Gründe für die höheren Pensionen liegen in den unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen:
- Rentenniveau: Das Rentenniveau liegt bei 48% des durchschnittlichen Verdienstes der Versicherten. Beamt:innen erhalten hingegen 67% bis 71,75% ihres letzten Gehalts als Pension.
- Bemessungsgrundlage: Während die Rente auf der Summe der Entgeltpunkte basiert, die während des Arbeitslebens gesammelt werden, wird die Pension auf Basis des letzten Gehalts berechnet, das meist deutlich höher ist.
- Keine Niedriglohnbeamten: Beamt:innen arbeiten nicht im Niedriglohnbereich, was den Durchschnittswert der Pensionen weiter erhöht.
Die größte Gruppe der Pensionär:innen in Deutschland sind ehemalige Lehrkräfte, die im Schuldienst der Länder tätig waren. Sie machen 33,1% aller Pensionär:innen aus. Ehemalige Mitarbeitende der Deutschen Bahn und Post folgen mit 20,9%.
- Schuldienst: 33,1% der Pensionär:innen
- Bahn und Post: 20,9%
- Übrige Landesbereiche: 26,1%
- Bund: 10,6%
- Kommunen: 7,6%
- Sozialversicherung: 1,5%
Wann gehen Beamt:innen in Pension?
Im Jahr 2022 betrug das durchschnittliche Pensionseintrittsalter 63 Jahre und neun Monate. Rund 59% der Beamt:innen gingen vorzeitig in Pension, oft aufgrund besonderer Regelungen, wie sie für den Vollzugsdienst oder das Militär gelten.
Wie hoch sind die Kosten für Pensionen?
Da die Pensionen aus Steuermitteln finanziert werden, ist es verständlich, dass diese Kosten im Fokus stehen. Im Jahr 2022 erhielten Pensionär:innen durchschnittlich 3.240 Euro pro Monat. Hinzu kommen noch die Zahlungen an Hinterbliebene. Insgesamt gab der Staat 53,4 Milliarden Euro für Pensionen und 8,4 Milliarden Euro für Hinterbliebenenversorgung aus, was 1,6% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
Fazit: Genau hinschauen
- Mehr zum Thema Rente gibt es hier:
- So holt man Rentenpunkte vom verstorbenen Ex-Partner zurück
- Arbeitsministerium gibt Rentenerhöhung für 2024 bekannt: So hoch fällt sie aus
- Brutto-Rente von 2500 Euro: Wer sie in Deutschland erhält
- Auszahlung der Rente im April: Dann ist das Geld auf dem Konto
Zu beachten ist, dass in die Berechnung der Durchschnittswerte unterschiedliche Dinge miteinfließen. So berücksichtigt die Pension beispielsweise einen Großteil des Erwerbslebens. In die durchschnittliche Rente fließen jedoch auch sogenannte kleine Renten ein. Zum Beispiel, wenn Arbeitnehmer:innen lange in Minijobs oder Teilzeit gearbeitet haben. Diese Renten können den Durchschnittswert oft nach unten ziehen, was die gesetzliche Rente im Vergleich zur Pension oft schlechter aussehen lässt.
Quellen: bmi.bund.de, destatis.de, americanexpress.com