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Giftige Schwermetalle in Tampons? Öko-Test hat diesen Vorwurf geprüft

Der Trend geht schon seit Längerem von Tampons weg und hin zu nachhaltigeren Alternativen wie Menstruationstassen und Periodenunterwäsche. Wird diese Bewegung nun noch verstärkt? Eine US-Studie könnte schuld daran sein.

Tampons
© pexels.com/Polina Zimmerman

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Eine US-Studie sorgte kürzlich für Beunruhigung unter menstruierenden Personen. Laut dieser sollen giftige Schwermetalle in Tampons gefunden worden sein. Darunter beispielsweise Arsen, Blei und Cadmium. Das Thema schlug hohe Wellen und veranlasste Öko-Test dazu, sich die Tampon-Situation in Deutschland einmal genauer anzusehen. Ob die Lage ebenso besorgniserregend ist wie in den USA, klären wir hier.

Das hat es mit der US-Studie auf sich

„Giftige Schwermetalle in Tampons!“ – mit diesem Ergebnis schockten Forschende der Columbia University in New York jetzt zahlreiche Frauen. Für die Studie wurden Tampons auf 16 unterschiedliche Inhaltsstoffe getestet, darunter auch giftige Schwermetalle: In jedem Tampon wurde mindestens einer der Schadstoffe gefunden. Die Konzentrationen unterschieden sich je nach Marke, Material und Kaufregion deutlich. Allerdings befanden sich die gemessenen Werte an Schwermetallen in den Tampons allesamt unterhalb der geltenden EU-Richtlinien. Ist das also reine Panikmache? Hierzulande meldeten sich jedenfalls zahlreiche Leser:innen bei Öko-Test und wollten wissen, ob es Grund zur Sorge gibt.

Öko-Test prüft: Schwermetalle in Tampons?

Öko-Test nahm sich der Sache an, auch wenn die Ergebnisse vorangegangener Tests im Hinblick auf Schwermetalle und andere bedenkliche Inhaltsstoffe in Tampons unauffällig waren. Auf die besorgten Anfragen hin hat Öko-Test dennoch umgehend Analysen in Auftrag gegeben. Diese umfassten insgesamt 23 verschiedene Sorten Tampons, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Darüber hinaus muss auch beachtet werden, wie viel von dem verwendeten Material sich tatsächlich auch bei der Nutzung von Tampons ablöst, sodass die Schadstoffe in unseren Körper gelangen können.

Ergebnisse von Öko-Test geben Entwarnung

Auch Öko-Test fand Schwermetalle in Tampons, ausgenommen Quecksilber und Selen. Die gemessenen Werte waren allerdings tendenziell niedriger als in den Ergebnissen der US-Studie. Die Gesamtwerte des Tamponmaterials lagen sogar innerhalb der strengen Anforderungen des Gütesiegels Blauer Engel. Eine Ausnahme bildet hier lediglich das giftige Schwermetall Antimon, das in den meisten Tampons mit polyesterhaltigem Vlies enthalten war.

Dennoch gibt Öko-Test mit diesem Beispiel Entwarnung und schreibt im Testbericht: „Selbst wenn sich sämtliche Rückstände der Substanz komplett aus den Polyesterfasern der Tamponhülle lösen und vollständig über die Vaginalschleimhaut in den Körper übergehen würden, müssten Frauen mit einem Körpergewicht von 60 Kilo an jedem Tag ihrer Monatsblutung mehr als 180 Tampons verwenden, um die von der Weltgesundheitsorganisation tolerierte tägliche Aufnahmemenge von Antimon auszuschöpfen.“

Weitere Forschungen zu Schwermetallen in Tampons

Die Forschenden der US-Studie analysieren ebenfalls weiterhin, in welchem Ausmaß sich die Schwermetalle in Tampons überhaupt aus dem Produkt lösen. In diesem Zusammenhang steht Öko-Test mit den amerikanischen Kolleg:innen in Verbindung. Fest steht: Die in Deutschland erhältlichen Produkte geben in dieser Hinsicht laut Öko-Test keinen Grund zur Besorgnis. Die ausführlichen Testergebnisse aus den Analysen findest du hier.

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