Hunde können mit ihrem intensiven Blick direkt in unsere Seele schauen. Und komischerweise sind die Vierbeiner immer zur Stelle, wenn man sie braucht oder wenn wir gerade traurig sind. Eine Studie aus Ungarn zeigt, dass dir das Trostspenden nicht nur so vorkommt – Hunde können menschlichen Schmerz erkennen und reagieren sogar auf diesen. Wir haben uns die Studie genauer angeschaut.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hunde erkennen menschlichen Schmerz: Der Vergleich mit Minischweinen
Eine Studie der Universität Budapest Anfang Juli in der Fachzeitschrift „Animal Behaviour“ kann bestätigen: Hunde reagieren auf die Emotionen ihrer Besitzer:innen. Das berichtet auch die Tagesschau auf ihrem Instagram-Account. Die Nähe zwischen den Menschen und ihren Vierbeinern stamme hierbei aus jahrhundertelanger selektiver Zucht, so die Studie. Aufgrund dessen könnte die Fähigkeit der Fellnasen, unseren menschlichen Schmerz zu erkennen, sogar angeboren sein.
Für die Studie und deren Ergebnisse wurden Minischweine als Vergleichstiere ausgesucht, weil diese – genauso wie Hunde – soziale Tiere sind, die von klein auf in der Nähe von Menschen aufgewachsen sind. Schweine leben allerdings historisch gesehen noch nicht so lange beim Menschen, wie Hunde. „Wenn also Haustiere durch die Nähe zu Menschen lernen können, deren Gefühle zu deuten und zu spiegeln, dann sollten die kleinen Schweine ähnlich reagieren wie Hunde“, so die Tagesschau in ihrem Instagram-Post.
Wenn die Fähigkeit der Erkennung des menschlichen Schmerzes allerdings angeboren ist – so wie die Forschenden es vermuteten – können die Schweine in der Emotionserkennung nicht mithalten.
Hund & der menschliche Schmerz: Die Studienergebnisse
Im Laufe der Studie wurden Hunde- oder Schweinebesitzer:innen auf der ganzen Welt rekrutiert. Diese sollten sich im Auftrag der Forschenden mit ihren Haustieren in einem Raum spielen, während das Geräusch eines weinenden Menschen abgespielt wurde.
So wie die Forscher:innen erwarteten, waren die Hunde wirklich gut darin, den emotionalen Inhalt der menschlichen Laute zu erfassen – so Paula Pérez Fraga, Co-Autorin der Studie. Die Schweine hingegen zeigten diese Fähigkeit nicht.
Allerdings könnte es auch sein, dass das Ergebnis etwas „verfälscht“ wurde, weil man innerhalb der Studie Rudeltiere wie Hunde mit Herdentieren wie Schweinen verglich. Bewiesenermaßen möchten Hunde als Rudeltiere dem Menschen gefallen, der ihr:e Rudelführer:in ist. Die Vierbeiner gewöhnen sich leicht daran, menschliche Gesichtsausdrücke und Stimmen zu studieren, um herauszufinden, wie genau das funktioniert.
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Schweine hingegen sind Herdentiere, weswegen es sein kann, dass es ihnen schwerer fällt, menschliche Emotionen zu erkennen, zu lesen und dementsprechend auch auf diese zu reagieren.