Stell dir vor, du datest jemanden, es läuft zunächst gut, dann schlecht und irgendwann ist Schluss. Nach kurzer Zeit scrollst du durch die Kurzvideo-App TikTok und stößt dabei auf deine eigene Stimme: So ergeht es nun einigen Personen, deren Ex-Dates sich dazu entschlossen haben, alte Sprachnachrichten aus der Dating-Phase zu posten. Wir zeigen dir, warum das empowernd und problematisch zugleich ist.
Ex-Date: Das steckt hinter dem Trend
Meist Frauen bewegen ihre Lippen zu den Sprachnachrichten ihrer ehemals Geliebten. Mittlerweile gibt es unzählige Videos auf TikTok, die als Akt der Selbstliebe und -ermächtigung gelesen werden, denn über die Sprachnachrichten mit größtenteils „toxisch-männlichen“ Inhalten wird sich lustig gemacht.
Frauen teilen ihre Fassungslosigkeit
Der Zweck ist, das Erlebte im Kollektiven zu verarbeiten; wie es so oft im feministischen Dating-Bereich der App der Fall ist. Durch das Teilen von vermeintlichen Einzelfällen, etwa dass eine Frau viel Eifersucht oder Fahrlässigkeit mit einem Ex-Date erleben musste, stoßen die Nutzer auf Mitgefühl.
Das ist an dem Veröffentlichen problematisch
Leider gibt es einen großen Haken an dem eigentlich unterhaltsamen Trend: Durch das Veröffentlichen der Sprachnachrichten können die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Männer verletzt werden. Ohne deren Zustimmung dürfen die App-Nutzerinnen keine privaten Nachrichten veröffentlichen, auch, wenn Stimmen verfremdet werden.
Medienanwälte warnen vor dem Ex-Date-Trend
Wie der WDR berichtet, warnen Medienanwälte vor rechtlichen Konsequenzen wie Abmahnungen, Bußgeldern und Strafzahlungen. Diese können bis in den fünfstelligen Bereich gehen. Es gibt zwar auch das Recht auf Meinungsäußerung oder das öffentliche Informationsinteresse, aber das kann Auslegungssache sein. Deshalb: Vielleicht solltest du das Ex-Date lieber in Ruhe lassen und mit Freund:innen über die witzigen Sprachnachrichten von früher lachen!