In den letzten Stunden ihres Lebens legen viele Fellnasen ein bestimmtes Verhalten an den Tag. Stimmt es, dass sie sich verkriechen, nicht mehr essen und nur noch schlafen? Wie verhalten sich Katzen, wenn sie sterben? In der Tat ist es gar nicht so leicht, es von ihrem normalen Verhalten zu unterscheiden.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Wenn Katzen sterben: Verhalten erkennen
Wenn Katzen sterben: Wie verhalten sie sich in den letzten Stunden?
Wenn Katzen sterben, legen sie ein bestimmtes Verhalten an den Tag. Das kann von Tier zu Tier variieren, schließlich hat jede Mieze ihren eigenen Charakter. Das heißt: Nicht alle Katzen zeigen dieselben Symptome, bevor sie sterben. Einige von ihnen können auch auf ernste, jedoch behandelbare Krankheiten hinweisen.
Wenn du dieses Verhalten bei deiner Samtpfote bemerkst, male nicht gleich den Teufel an die Wand, sondern lass sie erst einmal tierärztlich untersuchen. Typische Verhaltensänderungen, die bei Katzen beobachtet werden können, wenn sie kurz vor dem Tod stehen, sind die folgenden.
1. Deine Katze zieht sich zurück
In ihren letzten Stunden, aber auch in den letzten Tagen, ziehen sich viele Miezen von ihren Besitzer:innen zurück und wollen allein sein. Dabei verstecken sie sich an einem ruhigen, abgelegenen Ort, wie zum Beispiel unter dem Bett oder im Schrank.
Nicht selten suchen sich Freigängerkatzen einen geschützten Platz draußen im Garten oder im Wald, um dort ihre letzten Stunden zu verbringen. Das könnte daran liegen, dass sie Schmerzen haben oder sich generell unwohl fühlen.
Wenn Katzen sterben, ist ihr Verhalten ein erstes, ernstes Indiz dafür. Sie suchen sich dann einen Platz, an dem sie zuvor noch nie gelegen haben und der für uns Menschen sehr schwer zugänglich ist.
Gewusst: Auch Wildkatzen verlassen ihr Rudel, wenn sie spüren, dass sie sterben und verkriechen sich, um abseits von ihrem Rudel allein zu sterben.
2. Deine Katze sucht Aufmerksamkeit
Wie so oft bestätigen Ausnahmen die Regel. Wie das Magazin Ein Herz für Tiere berichtet, suchen einige Katzen kurz vor ihrem Tod die Nähe zu ihren Menschen. Einige Miezen miauen sogar herzzerreißend, wenn ihr Mensch nicht in der Nähe ist, um auf sich aufmerksam zu machen.
Manchmal erscheint es uns sogar so, als wolle sich der Stubentiger verabschieden und sich letzte Streicheleinheiten abholen, da er gezielt den Kontakt sucht und ungewöhnlich anhänglich wird.
Wenn Katzen sterben, zeigen sie jedoch eher ein zurückhaltendes Verhalten. Selbst wenn sie noch einmal kuscheln kommen, ziehen sie sich anschließend an einen ausgewählten Platz zurück. Nur sehr selten sterben Katzen tatsächlich in der Nähe ihres Menschen.
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Wie verhalten sich Katzen in den letzten Tagen vor ihrem Tod?
Wenn Katzen sterben, verhalten sie sich sehr individuell. Schließlich hat jede Mieze ihre eigene Persönlichkeit. Die folgenden Anzeichen sind allgemein bekannt für Katzen, die sich ihrem Lebensende nähern.
- Veränderte Körperpflege: Viele Vierbeiner vernachlässigen kurz vor ihrem Tod die Körperpflege und putzen sich weniger oder sogar gar nicht mehr.
- Verändertes Schlafverhalten: Einige Katzen schlafen deutlich mehr als üblich. Manchmal machen sie gar nichts anderes mehr. Andere wiederum können unruhig sein und nervös umhertigern.
- Atembeschwerden: Schnelle oder sehr flache Atmung können auftreten, genauso wie Hecheln oder geräuschvolles Atmen.
- Schwäche und Lethargie: Nähert sich die Mieze dem Lebensende, ist so womöglich weniger aktiv, schwach, hat Schwierigkeiten sich zu bewegen oder kann nicht mehr aufstehen.
- Appetitverlust: Sehr kritisch ist, dass Katzen meist weder fressen noch trinken, wenn sie merken, dass sie sterben. Das führt dazu, dass sie schwach wird, dehydriert oder gar kollabiert. Im Endeffekt hungert sich das Tier zu Tode. Bevor dieser Fall eintritt, solltest du darüber nachdenken, deine Katze einschläfern zu lassen.
In erster Linie solltest du einen Tierarzt oder eine Tierärztin kontaktieren, wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze eines oder mehrere dieser Anzeichen zeigt. Er oder sie kann helfen, die Lebensqualität deiner Mieze in den letzten Tagen zu verbessern.
Wie du deinen Liebling unterstützen kannst
Am liebsten hätten wie es, dass unsere Samtpfoten ewig leben. Da das leider nicht möglich ist, können wir ihnen wenigstens ihre letzte Zeit auf der Erde so angenehm wie möglich gestalten. Ganz klar, dass du mit dieser Aufgabe erst einmal maßlos überfordert bist und nicht weißt, wie du dich verhalten sollst.
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Eigentlich musst du gar nicht viel tun. Versuche so weit es geht, Ruhe zu bewahren und dich nicht aufzuregen, um deiner Mieze ein beruhigendes Gefühl zu vermitteln. Katzen neigen dazu, die Stimmungen ihrer Menschen aufzusaugen und anzunehmen. Hektik, Stress und Sorgen würden deinen Vierbeiner nur verunsichern.
Kommt deine Katze aktiv auf dich zu, nimm dir Zeit für sie, schenke ihr Aufmerksamkeit, gib ihr Zuneigung und Liebe. Respektiere jedoch auch, wenn sie sich zurückzieht und ihre Ruhe braucht. Lass sie die Regeln bestimmen und zwinge sie zu nichts. Lauten Trubel, Feiern, Umzüge und jeglichen anderen Stress solltest du in dieser sensiblen Zeit vermeiden.
Wichtig: Bemerkst du, dass deine Mieze langsam ihre letzten Atemzüge nimmt, solltest du sie nicht mehr alleine lassen. Vielen Katzen hilft die Anwesenheit ihrer Menschen dabei, loslassen zu können. Außerdem hast du so ein Auge auf deinen Liebling, falls sich sein Zustand verschlechtert oder er plötzlich Schmerzen bekommt. Ganz abgesehen davon, dass ihr so die Zeit, die euch noch bleibt, gemeinsam verbringt.