Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Tröpfchen Infektion weitergegeben. Dafür müssen die Viren nicht nur durch die Luft wirbeln, sie können sich auch auf Oberflächen absetzen, die dann zum wahren Keimherd werden – und das nicht gerade kurz: Studien im Labor zeigen, dass die Coronaviren bis zu fünf Tagen auf Metall, vier Tage auf Glas und ganze neun Tage auf Plastik überleben können.
Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren sollen uns vor einer Ansteckung schützen. Doch was ist mit unseren Haaren? Können sich Coronaviren nicht auch hier verstecken? Wir haben Antworten.
Haare als Tummelort der Viren?
Was die meisten Labortests bisher versäumt haben: Haare und Textilien auf die Überlebensdauer der Coronaviren zu untersuchen. Überhaupt sind die Tests zum Überleben der Viren sehr ungenau, da Labore nicht die realen Außenumstände nachahmen, sondern ein steriles Umfeld aufweisen.
Fakt ist: Eine Ansteckung über die Haare ist nicht ausgeschlossen. Vor allem, wer sich häufig in die Haare fasst und seine Bürste nur selten säubert, bietet den Viren leichtes Spiel.
Fakt ist aber auch: Viren haben es schwer, sich auf porösen Oberflächen zu halten. Zusätzlich erschwert der natürliche Ölfilm der Haare, dass sie sich hier tummeln können. In Haarbürsten, also auf toten Haaren, halten sich die Viren dagegen schon leichter und über längere Zeit.
Wie eine Ansteckung über die Haare vermieden wird
Wer eine Ansteckung auf jeden Fall vermeiden möchte, sollte demnach nicht nur auf eine Atemschutzmaske und Schutzhandschuhe setzen, sondern auch auf die richtige Haarhygiene achten:
1. Haarbürste reinigen
Entferne alle Haare aus deiner Bürste. Nutze zur Not eine Nagelschere, um die hartnäckigen Haarnester herauszuschneiden. Lege die Bürste anschließend in eine Schüssel mit heißem Wasser und Shampoo.
2. Nicht in die Haare fassen
Schon sich nicht in Gesicht zu fassen, ist für viele eine echte Challenge. Jetzt muss der Griff Richtung Kopf gänzlich gestoppt werden. Zwar haben unsere Haare durch den natürlichen Ölfilm antimikrobielle Eigenschaften, schaden kann es dennoch nicht, Viren von unseren Haaren fernzuhalten.
3. Der Zopf – die Trendfrisur 2020
Wenn du rausgehst, mache dir einen Zopf und stecke deinen Pony zurück. Nicht nur, damit du dir seltener in die Haare fasst. Vor allem, um zu vermeiden, dir ins Gesicht zu fassen. Denn herumfliegende Strähnen sorgen schneller für den Griff ins Gesicht, als du Coronavirus sagen kannst.
4. Haare waschen – jetzt täglich?
Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder du lässt deine Haare mal so richtig ausfetten, dann haben die Viren ohnehin keine Chance. Oder zweitens: Du wäscht dir regelmäßig deine Haare. Verzichte auf die Trockenwäsche, auch wenn diese deinen Haaren sonst gut tut. Diese reinigt deine Haare in Corona Zeiten nicht ausreichend.
Tipp: Wie auch zu viel Desinfektionsmittel den Händen schaden kann, können aggressive Shampoos und ein zu rabiater Umgang beim Waschen, deinen Haaren schaden. Lass es sanft angehen: Wie du deine Haare richtig wäschst, liest du hier. Wie du mehr Volumen durch sanftes Babyshampoo erhältst, erfährst du hier.
Hygiene ist dieser Tage alles
Noch einmal: Es gibt keine Tests, die beweisen, dass das Coronavirus über Haare übertragen wird. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, fährt gut mit unseren 4 Tipps, die vor allem eines wollen: bessere Hygiene für deine Gesundheit.
Und wie sieht es mit dem Coronavirus in Bärten aus? Sammeln sich die Coronaviren hier?
Kann man sich beim Joggen anstecken?